Wenn Collardis Abgang eine Zäsur in der 216-jährigen Geschichte von Pictet darstellt, so ist es die Ernennung von Urs Baumann nicht minder: Per 1. September 2022 übernimmt er von Martin Scholl (Bild unten) als CEO der Zürcher Kantonalbank (ZKB) – als erster externer Chef der grössten Schweizer Staatsbank seit 150 Jahren. Im Gespräch mit finews.ch gab sich Baumann, der unter anderem die kleine Bank am Bellevue führte und den Kreditkarten-Anbieter Swisscard, als sanfter Renovierer: «Zu meinen Zielen als CEO wird zählen, dass die ZKB in der Schweiz als die meist geschätzte und meist respektierte Bank wahrgenommen wird», erklärte er anlässlich seiner Ernennung vergangenen Oktober.

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6. Fritz Zurbrügg – Platz gemacht für die nächste Generation bei der SNB

Das Ende einer Ära beginnt sich auch bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) abzuzeichnen. Anfang Dezember hat dort das Mitglied des Dreier-Direktoriums Fritz Zurbrügg (Bild unten) seinen Rückzug in den Ruhestand angekündigt. Bis im kommenden Juli muss nun ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den 61-Jährigen gefunden sein – was weitere spannende Perspektiven für die SNB-Spitze eröffnet. Denn damit dürfte eine neue Generation ins Direktorium «nachrutschen». Einmal angekommen, könnte die oder der Neue in Stellung gehen für den eigentlichen Top-Job in der Schweizer Geldpolitik: Die Amtszeit des 58-jährigen Präsidenten Thomas Jordan läuft im Jahr 2027 aus.

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(SNB-Direktoriumsmitglieder, von links: Fritz Zurbrügg, Thomas Jordan und Andréa Maechler)

7. Finma zwischen Härte und Zahnlosigkeit

Überraschend kam vergangenen März auch der Abschied von Mark Branson (Bild unten) als Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Der Brite, welche die Aufseherin über den Schweizer Finanzplatz seit dem Jahr 2014 als Direktor lenkte, wechselte als Präsident zur deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), wo Vorgänger Felix Hufeld im Wirecard-Skandal keine gute Figur abgegeben hatte.

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Die Ära Branson stand bei der Finma im Zeichen einer Entspannung im Umgang mit der unterstellten Banken und Versicherern, die vorher oft unter Generalverdacht gestellt worden waren. In der Sache war die Finma unter Branson mit einem Sumpf an Geldwäscherei-Affären sowie diversen Finanz-Skandalen konfrontiert, und schwankte in der Aufarbeitung zwischen grosser Härte und relativer Zahnlosigkeit. Als beweglicher Regulator für Fintech-Geschäftsmodelle hat die Behörde hingegen weltweit auf sich aufmerksam gemacht – ein Faden, der Branson-Nachfolger Urban Angehrn, ein einstiger Versicherungs-Manager, nun aufnehmen müsste.

8. Niklas Nikolajsen: Der Krypto-Pirat gibt das Ruder aus der Hand

Niklas Nikolajsen (Bild unten) zählt derweil zu jenen Fintech-Pionieren, die einst angetreten sind, um mit digitalen Coins den Gegenentwurf zum Papiergeld der Notenbanken zu stellen. Der selbsternannte «Krypto-Pirat» ist seither näher ans Finanz-Establishment herangerückt: Die von ihm im Jahr 2013 gegründete Brokerin Bitcoin Suisse ist heute gleichzeitig eines der ältesten und grössten Startups im Zuger «Crypto Valley». Eine Banklizenz ist dem Unternehmen zwar 2021 verwehrt geblieben, aber angesichts des Booms von digitalen Anlagen schreitet Bitcoin Suisse weiter von Rekord zu Rekord.

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Umso überraschender war der Entscheid des gebürtigen Dänen, der sich nun Nikolajsen von Karlshof nennt, als Präsident von Bitcoin Suisse auf das Jahresende hin zurückzutreten. Für ihn übernimmt Luzius Meisser, während CEO Arthur Vayloyan, ein ehemaliger Grossbanker, das Fintech wohl noch näher an der Kreis der etablierten Schweizer Finanzgrössen heranführt.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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