Die Credit Suisse kann einen Streit mit Pensionskassen in den USA beilegen. Die Schweizer Bank muss dafür aber ins Portemonnaie greifen.

Die Credit Suisse (CS) hat in den USA einen Rechtsstreit beigelegt. Als erste von insgesamt sechs Banken habe die CS einen Vergleich in einer Sammelklage mit drei Pensionskassen geschlossen, wie die Agentur «Reuters» berichtete. Dafür zahle die Schweizer Bank 81 Millionen Dollar an die Kläger und werde in dem Fall in Zukunft weiter kooperieren, wie es unter Berufung auf die Anwaltskanzlei Cohen Milstein Sellers & Toll heisst.

Im Jahr 2017 hatten drei Pensionskassen eine Klage gegen sechs Institute eingereicht. Den Banken Bank of America, Goldman Sachs, J.P. Morgan Chase, Morgan Stanley, UBS und CS wurde dabei vorgeworfen, seit 2009 zusammengearbeitet zu haben, um Wettbewerb zu verhindern. Die Sammelklage war von den Pensionsfonds Iowa Public Employees' Retirement System, Orange County Employees Retirement System und Sonoma County Employees' Retirement System eingereicht worden.

Vorwurf Gebühren-Kartell

Die CS sei damit das erste Institut, das einem Vergleich zugestimmt haben, so die Anwaltskanzlei weiter. «Diese Vergleichsvereinbarung beinhaltet sowohl eine Barzahlung in Höhe von 81 Millionen Dollar als auch die Verpflichtung der Credit Suisse, mit den Klägern bei der Prozessführung und der endgültigen Verhandlung ihres Falles gegen die verbleibenden Beklagten zusammenzuarbeiten.»

Der Vorwurf lautete, dass die Banken zusammengearbeitet hätten, um den Aktienkreditmarkt durch den Boykott von Startup-Plattformen wie AQS oder Data Explorers «in der Steinzeit» zu halten. Ziel sei gewesen, von den Anlegern weiter überhöhte Gebühren verlangen zu können.

Wechsel in der Taktik?

Die CS teilte in einer Stellungnahme mit, dass sie die Ansprüche der Kläger für unbegründet hält, aber «wir freuen uns, den Rechtsstreit beizulegen.» Dass die CS in dieem juristischen Nebenschauplatz einlenkt, ist insofern interessant, als das Schweizer Geldinstitut in vergangenen Jahren immer auf Konfrontation zu Klagen ging.

In Zusammenhang mit dem Doppel-Debakel um die New Yorker Finanzfirma Archegos und die geschlossenen Greensill-Fonds steht der Grossbank in den USA demnächst eine Reihe von Sammelklagen ins Haus.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.68%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.11%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.84%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel