Der grösste Aktionär der Credit Suisse fordert die Grossbank beim Investmentbanking zum Handeln auf. Wenn man die Probleme nicht lösen kann, müssen andere Optionen her.

David Herro, Chief Investment Officer von Harris Associates, hat eine klare Vorstellung davon, wie die Credit Suisse ihr derzeitiges Tief überwinden kann.

Die Schweizer Grossbank bestehe aus vier Bereichen, wobei die Investmentbank derzeit die Erträge in den anderen dreien zunichte mache, sagte er in einem Interview mit «Bloomberg TV».

Die Investmentbank müsse so saniert werden, dass sie über den Zyklus hinweg Erträge liefert. Ansonsten müsse man für den Bereich eine andere Lösung suchen - sei es eine Abspaltung, eine Fusion oder ein Verkauf.

Der Investmentarm der Credit Suisse hatte in den vergangenen Jahren für hohe Verluste gesorgt hat. Dies spiegelt auch der Aktienkurs der Grossbank. «Die aktuelle Marktbewertung unterstellt einen möglichen Verlust von rund 15 Milliarden Dollar», sagte Herro.

Die Geduld ist bald erschöpft

Wenn die CS einen Weg findet, wie die Einheit nachhaltige Erträge erwirtschaften kann, wäre dies die bevorzugte Lösung für die Aktionäre, sagte er. Aber wenn die Probleme nicht innerhalb der nächsten ein oder zwei Jahre behoben werden können, dann müssten Optionen geprüft werden.

«Dies ist ein Sorgenkind», sagte Herro, dessen Firma einen Anteil von 10 Protent an der Bank hält. «Es hört sich einfach an, aber alles, was sie tun müssen, ist zu verhindern, dass die Investmentbank Geld verliert».

Die Schweizer Bank, die seit 2015 ihren vierten Chef hat, hat eine strategische Neuausrichtung und Kostensenkungen angekündigt.

Ausstieg wäre besser gewesen

Harris Associates ist seit Anfang des Jahrhunderts an der CS beteiligt und hatte damit in den ersten zehn Jahren Geld verdient. «Damals hätten wir sie verkaufen sollen», so Herro weiter. Stattdessen kaufte das Unternehmen weitere Aktien hinzu, als die Bank während der Finanzkrise 2008 besser abschnitt als Wettbewerber.

«Man kann nicht immer das Gleiche tun wie in den letzten zehn Jahren und keine Ergebnisse erzielen», sagte Herro. «Sie müssen damit aufhören.»

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