Der Zuger Krypto-Broker hat das Mammutprojekt eines eigenen Kernbanken-Systems umgesetzt. Der nächste logische Schritt für Bitcoin Suisse muss die Banklizenz sein.

Bitcoin Suisse hat eine Kernbanken-Lösung von Tata Consultancy Services (TCS) intergriert, wie die grösste Schweizer Brokern für digitale Investments am Donnerstag mitteilte.

Die TCS-Bancs-Software decke alle Kernfunktionen ab, einschliesslich Konto- und Produktmanagement, Buchungssystem und Buchhaltung sowie Compliance einschliesslich Reporting- und Risikoüberwachungsfunktionen, wie es weiter hiess. Mit der neuen IT soll die Krypto-Plattform des Zuger Fintechs skaliert und transformiert werden, so die Hoffnung. Dabei soll sie insbesondere den Anforderungen von institutionellen Kunden entsprechen.

Erfahrungen bei der UBS

Das entspricht ganz den Plänen von Ex-Banker Dirk Klee, der Anfang 2022 als neuer CEO zu Bitcoin Suisse gestossen ist. Der Deutsche, der unter anderem bei der Grossbank UBS milliardenteure IT-Plattformen aufgebaut hat, will mit dem Startup den Sprung zum Finanzkonzern schaffen.

Dazu will er sich nun bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) auch wieder um eine Banklizenz bemühen. Dies, nachdem die Brokerin im Frühling 2021 den Antrag um eine Lizenz selber zurückgezogen hatte.

Aufwändige Arbeiten

Die Integration der TCS-Lösung geschieht nun mitten im «Krypto-Winter», beschäftigte Bitcoin Suisse aber schon fast zwei Jahre lang. Gegenüber finews.ch hatte CEO Klee die Arbeiten dazu selber als «aufwändig» bezeichtet.

Bei TCS handelt es sich um eine IT-Beratungsfirma aus dem indischen Konglomerat Tata. Das klingt exotisch, das Unternehmen ist aber im Swiss Banking ein etablierter Akteur. So migrierte auch die Postbank Postfinance im Jahr 2018 auf ein System von TCS.

Das von Bitcoin Suisse verwendete System ist laut der Mitteilung auf den Einbau digitaler Schnittstellen (API) ausgelegt, was die Anbindung an diverse digitale Ökosysteme und Dienstleistungen von Dritten massiv erleichtert.

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