China öffnet seinen Finanzmarkt schrittweise für westliche Finanzinstitute. Dies eröffnet lukrative Wachstumschancen: Das Schweizer Kredithaus erwägt, sich um eine Lizenz für Investmentfonds zu bewerben.

Die Schweizer Grossbank UBS will in China offenbar eine Lizenz für Investmentfonds beantragen. Sie habe informelle Gespräche mit der chinesischen Wertpapieraufsicht über ihre Absicht geführt und wolle den Antrag so bald wie möglich einreichen, berichtet das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Kreise (Artikel kostenpflichtig).

Pionierrolle übernommen

Die UBS war die erste ausländische Bank in China, die eine Mehrheitsbeteiligung an ihrer lokalen Investmentbanking-Einheit anstrebte, nachdem die Regulierungsbehörden 2018 die Beteiligungsgrenze aufgehoben hatten. Die Vorschriften wurden Ende 2019 weiter gelockert.

Seitdem haben US-Finanzriesen wie Blackrock, Goldman Sachs und J.P. Morgan Chase verschiedene Lizenzen von den chinesischen Aufsichtsbehörden erhalten, um ihre Geschäfte in China auszubauen.

Die UBS hält derzeit einen Anteil von 49 Prozent an einem Joint Venture mit der staatlichen SDIC Taikang Trust Co. Die Bank habe Gespräche mit ihrem chinesischen Partner geführt, um die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen, heisst es. Die beiden Parteien konnten sich aber nicht einigen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten.

Ergebnislose Gespräche

In der Vergangenheit hat die UBS unter anderem Gespräche mit dem Versicherer China Life Insurance und der Grossbank Industrial & Commercial Bank of China über die Gründung von Joint Ventures im Vermögensverwaltungsgeschäft geführt, wie auch finews.ch berichtete. Die Verhandlungen führten aber zu keiner Einigung. Die ICBC gründete schliesslich ein Vermögensverwaltungs-Joint-Venture mit der US-Grossbank Goldman Sachs.

Eine Sprecherin der UBS lehnte eine Stellungnahme gegenüber dem «WSJ» ab.

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