Noch selten war sich das Schweizer Volk so einig wie beim Thema UBS und Credit Suisse. Das zeigt eine repräsentative Erhebung. Eine sehr grosse Mehrheit der Befragten findet, dass die CS-Verantwortlichen finanziell zur Rechenschaft gezogen werden. 

Das Volk hat genug – von Missmanagement, Boni und faulen Ausreden. Das zeigt eine repräsentative Sotomo-Umfrage im Auftrag des «SonntagsBlick» mit 7'407 Teilnehmenden aus der französisch- und deutschsprachigen Schweiz. 56 Prozent der Befragten stimmen dem Bundesrat zu, dass weiteres Zuwarten zu unabsehbaren wirtschaftlichen Verwerfungen geführt hätte.

Die vom Bundesrat gewählte Lösung aber lehnen zwei Drittel der Befragten ab. Viel lieber hätten die Schweizerinnen und Schweizer gesehen, wenn der Staat die CS verstaatlicht und später verkauft hätte. 61 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden hätten diese Variante bevorzugt.

Angst vor einem Klumpenrisiko

Eine Monster-UBS findet keine Unterstützung im Volk. Vier von fünf Befragten fordern, die UBS müsse die Inlandgeschäfte der Credit Suisse wieder ausgliedern, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden.

Die Befragten sind nicht über allfällige politische oder regulatorische Versäumnisse wütend, sondern über das Verhalten der CS-Kaderleute: 77 Prozent kreuzten bei möglicher Mehrfachnennung das Missmanagement der CS-Führung als Anlass zum Ärger an.

Auch auf die Frage, wer in dieser Krise die schlechteste Figur gemacht habe, geben zwei von drei Befragten einen Banker an: Urs Rohner, der von 2009 bis 2021 als CS-Präsident amtierte. Er kassierte über 43 Millionen Franken – und führte die Bank geradewegs in den Abgrund.

Eindrückliche Einstimmigkeit

Die Schweizerinnen und Schweizer wollen, dass Rohner & Co. bezahlen, und zwar wörtlich: 96 Prozent aller Befragten fordern, dass die für den Untergang verantwortlichen CEOs und Verwaltungsräte der Credit Suisse finanziell zur Rechenschaft gezogen werden.

«So einstimmige Antworten habe ich noch nie gesehen», sagt Sotomo-Geschäftsführer Michael Hermann. «Besonders die einhellige Forderung nach finanzieller Haftung der Verantwortlichen ist eindrücklich. Sie zeigt den starken Kontrast zwischen der Selbstwahrnehmung der CS-Verantwortlichen und der Stimmung in der Bevölkerung.»

Boni-Verbot bei systemrelevanten Banken gefordert

Zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer fordern ein Boni-Verbot für die hiesigen systemrelevanten Banken. Und das Volk erwartet, dass die Politik tätig wird: 86 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden fordern eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK).

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.8%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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