UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher geht ungewöhnlich hart mit den Kaderleuten der Credit Suisse ins Gericht – vor allem mit den Investmentbankern; immerhin kennt er dieses Business selbst besonders gut.

Nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) werde die UBS nur sehr zurückhaltend Investmentbanker der CS engagieren, sagte UBS-Präsident Colm Kelleher am Mittwoch an einer Konferenz der US-Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» in London. Die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtete als erste darüber.

Die UBS wolle ihre Kultur auch nach der Integration der angeschlagenen CS bewahren, betonte er und fügte hinzu, es sei klar, dass die CS-Investmentbank «ausser Kontrolle» geraten sei. Sein Urteil beruht auf einiger Erfahrung, war er doch selbst 30 Jahre für die US-Investmentbank Morgan Stanley tätig. 

Kulturelle Kontamination

«Wir sind besorgt über eine allfällige «kulturelle Kontamination», unterstrich Kelleher weiter, «darum werden wir die Messlatte für neue Mitarbeitende bei UBS sehr hoch ansetzen.» Weiter bekräftigte er, dass «seine» Bank den Zusammenschluss mit der CS nie angestrebt habe, sondern dass dieser von den Schweizer Behörden in aller Eile angeordnet wurde, um eine internationale Bankenkrise abzuwenden.

Nach der Übernahme werde die UBS ihre Investmentbank-Aktivitäten deutlich zurückfahren, erklärte er an der Konferenz weiter. 

Wichtige Rolle für Iqbal Khan

Im Gegensatz dazu würden sich die anderen drei Geschäftsbereiche der CS (Wealth Management, Asset Management und das Schweizer Geschäft) als weitaus weniger problematisch erweisen. Die Universalbank geniesse in der Schweiz einen hervorragenden Ruf, während das Vermögensverwaltungsgeschäft klein genug sei, um problemlos übernommen zu werden.

Auch das globale Vermögensverwaltungsgeschäft der CS könne effizient integriert werden, da der Leiter des UBS-Geschäfts, Iqbal Khan, dieses zuvor bei der CS verantwortet habe.

Abschluss in Kürze

«Wir werden die (gesamte) Transaktion in Kürze abschliessen», sagte Kelleher abschliessend und bekräftigte damit die schon früher geäusserte Absicht, die Übernahme der CS in den kommenden Wochen abzuschliessen. Die vollständige Intergation werde allerdings drei bis vier Jahre dauern. 

 

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