Die Credit Suisse beansprucht die Bundesgarantie nicht mehr. Damit entgehen dem Bund monatlich rund 20 Millionen Franken, die mit der Bereitstellung der Garantie verknüpft waren.

Die Ankündigung erfolgte beiläufig: In einem Interview im Schweizer Fernsehen erwähnte Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Mittwochabend in einem Nebensatz, dass die Garantien über 100 Milliarden Franken, die der Bund für die Notrettung der Credit Suisse gewährt hatte, am Dienstag vollständig zurückbezahlt worden seien.

Solange die Credit Suisse die Garantie beanspruchte, wurde der Bank eine sogenannte Bereitstellungsprämie von 0,25 Prozent belastet. Damit hatte der Bund pro Monat rund 20 Millionen verdient. Insgesamt summierten sich die Einnahmen auf gegen 100 Millionen Franken.

Zeichen für Abschluss der Übernahme

Die Auflösung der Bundesgarantie ist ein Indiz, dass der Abschluss der Übernahme der CS ebenfalls kurz bevorsteht.

Im Rahmen des Rettungspakets hatte sich der Bund zu Garantien für total 109 Milliarden Franken verpflichtet, 100 Milliarden gegenüber der Nationalbank und 9 Milliarden gegenüber der UBS für etwaige Verluste aus dem Verkauf von schwierig einzuschätzenden Wertpapieren im CS-Portfolio.

Das Parlament hatte mit der symbolischen Ablehnung dieses per Notrecht verfügten Pakets für viel Unmut gesorgt, wie auch finews.ch berichtete.

Unterdotierte Aufsicht

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wiederum gewährte für die Rettung der CS drei Liquiditätshilfen, die sich auf maximal 250 Milliarden Franken summieren.

Im Interview in der Sendung «10 vor 10» bekräftige Keller-Sutter zudem, der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) zusätzliche Kompetenzen zu übertragen. Im Rückblick hätte die Behörde mehr Mittel haben sollen, um das Management der Credit Suisse zur Rechenschaft zu ziehen.

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