Im Nobelskiort ist es der Konkurrentin EFG International gelungen, ein ganzes Team der Credit Suisse abzuwerben. Die Grossbank vertraut den Standort Gstaad nun einem ihrer erprobtesten Kader an, wie finews.ch erfahren hat.

Hans Baumgartner (Bild unten), derzeit Leiter Entrepreneurs & Executives (E&E) Schweiz, übernimmt per sofort die Leitung des Standortes Gstaad. Dies geht aus einem internen Schreiben der Credit Suisse (CS) hervor, das finews.ch vorliegt; das Memo ist von Roger Suter, dem Leiter des Schweizer Private Banking, und von Mittelland-Chef Martin Arregger gezeichnet.

Wie auch finews.ch berichtete, ist es im Nobelskiort im Berner Oberland zum Abgang eines ganzen Teams gekommen, dass nun zur Konkurrentin EFG International wechselt. Gegenüber dem Lokalblatt «Anzeiger von Saanen» hatte die CS eine ursprüngliche Meldung des Finanzblogs «Inside Paradeplatz» bestätigt.

Baumgartner 500

(Bild: CS)

Kenner der Region

Demnach verlassen der Geschäftsstellenleiter sowie fünf Kundenberater, einer davon mit Hauptstandort Bern, sowie vier Assistenten das Unternehmen. Ein Grossteil der Banker ist dabei Ende Jahr bereits weg.

Dass Baumgartner nun einspringt, zeigt die Bedeutung des Standorts für die Grossbank. Der neue Geschäftsstellenleiter blickt auf eine 30-jährige Laufbahn bei der CS zurück und verfügt über entsprechende Erfahrung im Firmen- wie auch auf im Privatkundengeschäft. Vor seiner jetzigen Funktion als Leiter des Unternehmer-Banking wirkte Baumgartner als Leiter der Region Zürich. Davor hatte er das schweizweite KMU-Geschäft im Corporate Banking verantwortet und daraufhin vier Jahre lang das Privatkundengeschäft der Region Mittelland geleitet.

Interimistische Leitung bei E&E

Insofern stellt die Verantwortung für Gstaad für ihn auch eine Art Heimkehr dar. Die Betreuung der Kundinnen und Kunden am Standort sei zu jeder Zeit sichergestellt, und die CS ist daran, das Team zu komplettieren, hiess es im Memorandum.

Die Nachfolge Baumgartners bei E&E wiederum übernimmt interimistisch Ursin Bernard, der bisherige Stabschef des Bereichs.

Lösung für St. Moritz gesucht

Wie «Inside Paradeplatz» weiter vermeldete, ist es im mondänen Bündner St. Moritz ebenfalls zum Abgang von CS-Bankern gekommen. Auch hier ist EFG International die Nutzniesserin. Dem Vernehmen nach wird die CS bald eine Lösung für den im Geschäft mit dem internationalen Jet-Set nicht minder wichtigen Standort präsentieren.

Es ist dabei davon auszugehen, dass dort wiederum CS-Bankerinnen oder -Banker eingewechselt werden. Das mag angesichts des Entscheids der UBS, auch die Swiss Bank des übernommenen Instituts zu integrieren, überraschen.

Allerdings wird hierzulande das CS-Geschäft bis und die Marke Credit Suisse bis bis zur Migration in die UBS-IT fortgeführt, was voraussichtlich bis ins Jahr 2025 dauern könnte. Die Migration gilt als äusserst komplex. Insofern kommt für frei werdende Posten bei der CS Schweiz bis auf Weiteres am ehesten CS-Personal infrage.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.23%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel