Der Regionenleiter der UBS in Nahost musste vergangenen Sommer bei der Grossbank einem Kader der Credit Suisse weichen. Nun findet auch dieses Schwergewicht zur Privatbank Lombard Odier, wie finews.ch erfahren hat.

Lombard Odier wird mehr und mehr zu grossen Nutzniesserin des Grossbanken-Zusammenschlusses. Wie aus einem bankinternen Schreiben hervorgeht, das finews.ch vorliegt, hat das Genfer Haus Ali Janoudi per 1. April 2024 zum Leiter der Region «Neue Märkte» ernannt.

Noch ein Coup

In dieser Rolle wird er bei der Privatbank Mitglied des Private Clients Executive Committee und berichtet an den geschäftsführenden Teilhaber Frédéric Rochat. Er ersetzt Arnaud Leclercq, der während 17 Jahren das Nahost-Geschäft der Gruppe mit aufgebaut hat. Leclercq verbleibt beim Institut und wird sich um strategische Kunden kümmern.

Das Engagement von Janoudi ist ein weiterer Coup für die Genfer – und nochmals bitter für die UBS. Der libanesisch-stämmige Franzose hatte für die grösste Schweizer Bank Beziehungen mit Petromilliardären im Nahen Osten geknüpft und war zuletzt konzernweit für die Region sowie für Afrika zuständig gewesen.

UBS muss in Nahost über die Bücher

Vergangenen Juli folgte dann der Knall: An seine Stelle trat bei der kombinierten UBS der erfolgreiche, aber auch umstrittene Nahost-Chef der Credit Suisse (CS), Bruno Daher. Nun hat Janoudi seiner langjährigen Arbeitgeberin definitiv den Rücken gekehrt.

Sinnigerweise ging die UBS diesen Oktober im Private Banking in der Region nochmals über die Bücher: Daher musste sich mit der Chairman-Rolle begnügen, während Niels Zilkens zum operativen Leiter des Vermögensverwaltung-Geschäfts im Nahen Osten ernannt wurde.

Freigesetzte Fliehkräfte

Das sorgte für einiges Aufsehen auch mit Blick auf die Führung der Globalen Vermögensverwaltung (GWM) der UBS, wo Spartenchef Iqbal Khan und der bisherige CS-Kader Benjamin Cavalli das Versprechen des neuen «Wealth Management Powerhouse» umzusetzen versuchen.

Einmal mehr profitiert Lombard Odier jetzt von den Fliehkräften dieser Integration und dem Ende der CS. So konnten die Genfer unter anderem Serge Fehr, den ehemaligen Chef des Private Banking der CS Schweiz, den früheren CS-Investmentchef Michael Strobaek und zuletzt Sabine Heller gewinnen, die designierte Regionaldirektorin der UBS am Platz Zürich.

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