Leonteq: Wie fest sitzt Interimschef Marco Amato im Sattel?

Das Unternehmen wird, wenn es diese Woche seine Resultate für 2017 vorlegt, noch keinen neuen CEO präsentieren, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Der Verwaltungsrat – im Lead sind dabei Vince Chandler sowie Lukas Ruflin und Hans Isler, führt nach wie vor seine Suche nach einem Nachfolger Schochs und zieht dabei sowohl interne wie externe Kandidaten in Betracht, wie es aus dem Umfeld von Leonteq heisst.

Einsicht in die Bilanz

Amato sei dabei durchaus im Rennen, so eine Person weiter. Doch würden auch Bewerber für den Job in Frage kommen, die mehr Erfahrung in der Führung eines börsenkotierten Finanzunternehmens hätten.

Dass die Suche nach einem CEO offenbar lange dauert, hat noch einen weiteren Grund: Externen Kandidaten soll «tiefer» Einblick in eine vollständige und frische Bilanz von Leonteq gewährt werden. Und diese wird erst am kommenden Donnerstag veröffentlicht.

In die Rolle geschlüpft

Während nach aussen der Eindruck vermittelt wird, dass die CEO-Suche ohne Zeitdruck fortgeführt wird, hält Amato einige Trümpfe in der Hand. Als Zahlen- und Kontrollmensch gekommen, gelang es ihm seit vergangenem Oktober auch, in eine Führungsrolle zu schlüpfen, wie Personen aus dem Leonteq-Umfeld berichten.

Nachdem unter Schoch eine Art «dynamisches Chaos» geherrscht hatte, brachte Amato mehr Ruhe und Ordnung in die Firma. Ausserdem war der 36-Jährige durchaus fähig, sich das erforderliche Führungs-Know-how innerhalb relativ kurzer Zeit anzueignen.

Know-how-Verlust als grösstes Risiko

So gesehen scheint der eher nüchterne und von einer Karriere als Buchprüfer geprägte Amato bei Leonteq wohl der richtige Mann zur richtigen Zeit zu sein. Der Nominationsausschuss des Verwaltungsrates würde bei einer anderen Wahl wohl einen weiteren Bruch bei Leonteq riskieren und den Verlust eines inzwischen wichtigen Know-how-Trägers.

Denn bei einer Nichtberücksichtigung bestünde die reale Möglichkeit, dass Amato sich nicht mehr mit dem angestammten Posten als Finanzchef begnügen und Leonteq verlassen würde. Ein Szenario, welches für Leonteq in der gegenwärtigen Situation nochmals ein grosser Rückschlag wäre und Investoren falsche Signale senden würde.

Zeit spielt für Amato

Zwar sind Präsident Christopher Chambers (Bild oben) wie auch andere Verwaltungsratsmitglieder wie der frühere Asien-Chef von Julius Bär, Thomas Meier, in einer deutlich aktiveren Rolle tätig als ihre Vorgänger im Gremium.

Doch Amato ist die leitende Figur im Restrukturierungsprozess von Leonteq. Je länger der Verwaltungsrat sich mit seiner Wahl Zeit lässt, desto mehr festigt sich die Position Amatos.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?

• Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
• Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
• Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
• Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
• Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.

Vote

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?

• Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
  26.51%
• Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
  19.03%
• Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
  27.98%
• Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
  8.95%
• Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
  17.53%

← Back

powered by