Genau gleich wie heute, sofern die Firma ihre Geschäftspartner mit Bankengeld bezahlen könnte — so wie das heute der Fall ist. Wenn ihre Geschäftspartner aber Zahlung in Zentralbankgeld verlangten, dann müsste die Firma oder die kreditgebende Bank erst jemanden finden, der ihr dieses Zentralbankgeld ausliehe. Das wäre genau die Welt, von der die Mehrheit der Bevölkerung glaubt, dass wir in ihr leben.

Welchen Einfluss hätte dieEinführung einer elektronischen Währung auf die Zinspolitik der Zentralbank?

Die heutigen Instrumente könnten auch weiterhin eingesetzt werden. Aber es gäbe gegebenenfalls neue Instrumente. Es stellten sich beispielsweise die Fragen, wie das zusätzliche Zentralbankgeld in Umlauf käme oder ob Zentralbankgeld für das Publikum und die Reserven der Banken den gleichen Zins abwerfen sollten.

Welche Auswirkungen hätte die Einführung einer solchen Währung auf die Stellung des Franken auf einer globalen Ebene?

Der Wechselkurs des Frankens hängt davon ab, wie sich die monetären und realwirtschaftlichen Fundamentaldaten in der Schweiz im Vergleich zum Ausland entwickeln. 

«Der elektronische Franken wäre eine neue Anlageklasse»

Die Aufteilung der gesamten relevanten Geldmenge in ihre Komponenten spielt nur eine zweitrangige Rolle bei der Bewertung der Währung.

Wie bewerten Sie die Chancen eines solchen Projekts?

Wir haben vor allem über die Vorteile für den Einzelnen gesprochen, aber es gäbe auch Vorteile für die Gesellschaft, und die dürften die Chancen erhöhen. Heute können Zentralbanken vom Bankensektor unter Zugzwang gesetzt werden.

«Geschäftsbanken sind in Vertrauenskrisen auf Zentralbanken angewisen»

 

Wenn grosse Banken in Probleme geraten, muss die Zentralbank im Zweifelsfall einschreiten und Liquiditätshilfen bereitstellen. Dadurch entstehen der Gesellschaft unter Umständen Kosten, für die die Banken nicht bürgen müssen. Mit weniger privater Geldschöpfung würde die mangelnde Durchsetzung des Verursacherprinzips potenziell entschärft.

In den letzten Jahren wurden zwar die Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften verschärft. Aber ein System, in dem Geschäftsbanken 90 Prozent des Geldes schöpfen, wird im Zweifelsfall nie eine gröbere Vertrauenskrise ohne Hilfe der Zentralbank meistern können. 

Welche Kosten meinen Sie genau?

Wenn die Zentralbank zu viel Liquidität bereitstellt oder sie zu spät reduziert, kann dies zum Beispiel negative Folgen für die Preisstabilität haben. Denken sie nur an die Diskussion während der letzten Jahre, ob die riesigen Bilanzen, die die Zentralbanken im Zuge der Krise aufgebaut haben, Inflationsgefahren bergen.

Ein anderer Vorteil aus gesellschaftlicher Sicht ist in der Schweiz weniger zentral, dafür aber in vielen anderen europäischen Ländern umso mehr: Der Einsatz von Bargeld wird im Prinzip zunehmend verboten, aber ein gleichwertiger Ersatz wird den Bürgern nicht zur Verfügung gestellt. Diese Situation ist stossend.

Denken Sie nicht, dass die Schweiz der letzte Staat sein wird, der eine elektronische Währung einführen wird? Schliesslich lieben wir unser Bargeld.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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