Der neue Einzahlungsschein soll Mitte 2020 bereit liegen. Das neueste Muster nimmt nun wieder Rücksicht auf tradiertes Design.

Laut der SIX ist es das grösste Finanzinfrastruktur-Projekt der letzten 30 Jahre: Die Schweiz stellt auf ein neues Zahlungssystem um, angefangen bei den Banken, die 2017 auf den EU-tauglichen Standard SIC4 migrierten. Ab dem 30. Juni 2020 soll dann die Rechnung mit QR-Code bereitliegen – die Umstellung auf den neuen Einzahlungsschein ist die wahre Herkulesaufgabe des ganzen Unterfangens.

Wie die Finanzmarkt-Infrastrukturbetreiberin am Donnerstag vermeldete, hat sie nach einem Konsultationsverfahren beschlossen, Änderungen am Muster für den Einzahlungsschein vorzunehmen. Es ist nicht das erste Mal. Ganz früh in der Planung wurde von einem rein digitalen Instrument abgesehen, weil dieses den Nutzern «nicht zumutbar» sei, hiess es damals. Vorgeschlagen wurde deshalb Anfang 2016 ein weitgehend traditioneller Einzahlungsschein mit modernem QR-Code (siehe Bild unten)eine sanfte Renovation also.

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Laute Proteste

Doch bereits Ende desselben Jahres musste das Projektteam im Umfeld der SIX über die Bücher. Der «Käfer», also der QR-Code, erwies sich als zu klein, um alle nötigen Daten zu speichern. Mit dem für den Redesign nötigen Marschhalt wurde die geplante Einführung Mitte 2018 Makulatur.

Die überarbeitete Fassung erwies sich dann als überraschend radikal. Der neue Einzahlungsschein bestand im Wesentlichen aus dem modernen QR-Code, wie durchgesickerte Specimen (siehe Bild unten) zeigten. Angabe des Empfängers, IBAN-Nummer, Betrag und Referenz-Nummer, Farben, Perforierung: alles Geschichte. Anspruchsgruppen und Konsumentschützer fühlten sich überrumpelt, was zu lauten Protesten führte.

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Perforierung ist zurück

Mit dem am Donnerstag veröffentlichten Muster macht die SIX nun wieder einen Schritt Richtung Tradition – so ist etwa die Perforierung zurück. Weitere Änderungen umfassen die Einführung eines Empfangsscheins, einer Vereinfachung bei den strukturierten Adressen und bei den Kombinationsmöglichkeiten der strukturierten Referenzen, ein Verzicht auf die Verwendung des «endgültigen Zahlungsempfängers» und die Einführung einer zusätzlichen, lizenzfreien Schriftart für nicht Microsoft-User (siehe Bild unten).

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«Die QR-Rechnung schlägt eine Brücke zwischen der digitalen und papierbasierten Welt und stellt einen Zwischenschritt auf dem Weg vom heutigen Einzahlungsschein hin zur Ebill dar», kommentierte die SIX den gut schweizerischen Kompromiss.

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