Jeffrey Epstein, gerade im Zentrum eines mutmasslichen Pädo-Sex-Skandals, wurde verhaftet. Es heisst, der Hedgefondsmanager zählte Milliardäre zu den Kunden und sei selber milliardenschwer. Stimmt das? Ein Versuch, seine Karriere nachzuzeichnen.

Über den amerikanischen Hedgefonds-Manager Jeffrey Epstein, Chef der selber gegründeten J. Epstein & Co, die sich ausschliesslich an Personen mit zehnstelligem Kontostand richtet, liest man dieser Tage viel.

Er soll in einen der grössten Skandale der amerikanischen Justizgeschichte verwickelt sein. Epstein habe für sich, Freunde und Kunden seit 2001 einen Sex-Sklavinnen-Ring mit minderjährigen Mädchen unterhalten, lauten die Vorwürfe. Dafür hat der Financier bereits 13 Monate in Haft verbracht – mit zwölf Stunden Freigang pro Tag für sein Geschäft und frühzeitiger Entlassung –, von denen die Öffentlichkeit aber nie etwas erfahren hat.

Dass dem so ist, dafür habe Epstein (Bild unten) mit seinen Verbindungen und seinem Vermögen gesorgt. Er bekam vom heutigen Arbeitsminister der USA einen spektakulären und womöglich illegalen Deal: Alle Akten – inklusive 53 Seiten eines Berichts des amerikanischen FBI – blieben unter Verschluss, ebenso die Haft und der Eintrag als registrierter Sexualstraftäter. Jetzt könnte das Verfahren aber neu aufgerollt werden. Als Höchsstrafe drohen Berichten zufolge 45 Jahre Haft.

Jeffrey Epstein mug shot

Kein Milliardär?

Fast so viel zu reden wie sein Privatleben geben seine Finanzen. Als gut gehütetes Geheimnis gilt, auf wieviel sich sein Vermögen beläuft. Millionen müssen es sein, geht es nach der internationalen Nachrichtenagentur «Bloomberg». Laut dieser hat nur schon seine Wohnung in Manhattan 77 Millionen gekostet. Seine Anwälte sagten beim letzten Prozess, als es um Schadenersatz ging, Epsteins Vermögen bewege sich in den hohen neunstelligen Zahlen.

Nach dem amerikanischen «Forbes»-Magazin ist Epstein jedoch sicher kein Milliardär. Zu intransparent seien seine finanziellen Verhältnisse, heisst es dort, darum habe man ihn nie in die Forbes-Liste aufgenommen. Er habe sich aber schon immer unter den Reichen und Superreichen des Landes getummelt, habe zum Beispiel den Inhaber des Unterwäsche-Labels Victoria's Secret – Les Wexner, mit 6,7 Milliarden Dollar Vermögen – zu seinen Kunden gezählt. 

Aufstieg bei Bear Stearns

Sonst weiss man nicht viel über Epsteins Firma, ausser dass sie auf den britischen Jungferninseln angesiedelt ist. Seine Karriere begann der Hedgemanager nach dem abgebrochenen Studium und zwei Jahren als Mathematiklehrer im Jahr 1976 bei der in der Krise beinahe zugrunde gegangenen Investmentbank Bear Stearns. Man sagt, Epstein habe als Lehrer dem Sohn von Alan C. Greenberg Nachhilfe erteilt, dem damaligen CEO von Bear Stearns.

Bei der Investmentbank startete er als Junior Assistant eines Händlers. Er blieb bis 1980, arbeitete sich in der Zeit zum Partner hoch, stieg dann aber aus und gründete 1981 die oben erwähnte J. Epstein & Co. Der Fokus: Reiche. Unter einer Milliarde Dollar Vermögen müsse man Epstein gar nicht anrufen, hiess es allenthalben.

In den 1990er-Jahren zog die Firma um, auf die Virgin Islands – wo Epstein eine eigene Insel besitzt – und nannte sich fortan Financial Trust, berichtete «Bloomberg». Als die Agentur nun auf der Jungfern-Insel Saint Thomas angerufen und Fragen gestellt hat, sei das Telefonat abrupt beendet worden.

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