Adrian Schatzmann ist der neue CEO des Fondsverbands Asset Management Association Switzerland. Im Gespräch mit finews.ch sagt er, wie er die Relevanz des Schweizer Standortes fördern will.

Der Vorstand der Asset Management Association Switzerland (AMAS) hat Adrian Schatzmann zum neuen CEO des Verbandes gewählt, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

Der 53-jährige Schatzmann nimmt seine Aufgabe zum Jahresbeginn 2021 auf und tritt damit in die Fussstapfen von Markus Fuchs, der zuvor während acht Jahren Geschäftsleiter der Swiss Funds & Asset Management Association (Sfama) gewesen ist. Die Sfama fusionierte in diesem Herbst mit der Asset Management Platform zur neuen AMAS.

Herz schlägt für Asset Management

Schatzmann sei ein bestens vernetzter Experte und eine starke Persönlichkeit, der mit seinem breiten Erfahrungsschatz die AMAS weiter ausbauen werde, sagte Verbandspräsident Iwan Deplazes gemäss Mitteilung.

Schatzmann ist Gründer und Geschäftsführer des digitalen Vermögensverwalters Clear Minds. Seine Karriere machte er bei der UBS im Asset Management. Bei seinem Austritt im Jahr 2015 war er Leiter des globalen Verkaufs- und Vertriebsgeschäftes im Wealth Management für Fonds und ETF.

Im Gespräch mit finews.ch sagt Schatzmann: «Mein Herz schlägt seit Beginn meiner Karriere fürs Asset Management. Als Geschäftsleiter des Verbandes kann und will ich für diese Industrie effektiv etwas bewegen.»

Finanzielle Grundversorgung der Schweiz

Das wird von ihm erwartet. Die AMAS hat sich in erster Linie das Ziel gesetzt, das Bewusstsein in der Schweiz für die hohe Relevanz des Asset Managements zu schärfen. Schatzmann sagt, er betrachte die Rolle des Asset Managements wie eine Grundversorgung.

«Ich sehe mich und den Verband auch als Vertreter der Schweizer Bevölkerung und deren Anliegen. Sei es im Bereich der Vorsorge, bei Anlagefonds oder bei Sozialwerken: praktisch jeder Haushalt in der Schweiz bezieht Asset-Management-Dienstleistungen», so Schatzmann.

Die AMAS starte auch nicht auf der grünen Wiese, so der Fondsprofi weiter. Sfama-Chef Markus Fuchs und sein Team hätten bereits hervorragende Arbeit geleistet.

Vom Private Banking überschattet

Tatsächlich braucht sich das Schweizer Asset Management im europäischen Vergleich nicht zu verstecken. Mit über 2 Billionen Franken verwalteten Vermögen liegt der Schweizer Standort an vierter Stelle in Europa.

Doch die nationale wie internationale Wahrnehmung zum Schweizer Finanzplatz ist durch das Private Banking dominiert – hier ist die Schweiz weiterhin die Nummer 1 weltweit.

Skalen sind vorhanden

Schatzmann sieht dies keineswegs als Nachteil. «Eine einzigartige Stärke des hiesigen Standortes ist auch die unmittelbare Nähe zum Private Banking mit seinem riesigen Marktpotenzial», sagt er. Privatbanken sind eine andere Kundschaft als beispielsweise Vorsorgewerke. Sie wollen sich in ihren Angeboten differenzieren und suchen darum für ihre Kunden auch laufend nach neuen, innovativen Produkten.»

Zudem bietet die vorhandene Infrastruktur Chancen für Wachstum. Asset Management ist ein Massengeschäft, in dem die Wettbewerbsfähigkeit auch stark von den Produktionskosten geprägt ist. Die Schweiz besitzt nach Schatzmanns Beurteilung absolut die Möglichkeiten, um zu skalieren.

Raiffeisen-Austritt als Lehrbeispiel

Die Förderung der Nachhaltigkeit ist ein weiteres hohes Ziel der AMAS. Schatzmann als neuer CEO wird zunächst eine Auslegeordnung vornehmen und die Strategie schärfen. Die Vorgänge in der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), die im Austritt der Raiffeisen Gruppe gipfelten, hat Schatzmann beobachtet.

«Zusammen mit dem gesamten Team müssen wir natürlich auch jederzeit sicherstellen, dass wir für unsere zahlenden Mitglieder maximale Wirkung erzielen und unsere Prioritäten auch laufend an diesem Ziel ausrichten», sagt er.

Mit der Aufnahme seiner Tätigkeit als AMAS-CEO wird Schatzmann zwar die Geschäftsleitung von Clear Minds abgegeben, aber im Verwaltungsrat bleiben. «Ich werde auch weiterhin Kundenbeziehungen pflegen und am Investmentprozess teilnehmen. Das erlaubt mir, mit Bezug auf meine Verbandstätigkeit die Asset Management Industrie weiterhin aus der Kunden- und Investment-Perspektive zu erleben.»

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