Der Trend zu nachhaltigen Anlagen setzt sich in der Schweiz ungebrochen fort. Gemäss einer Marktstudie stürzen sich die Investoren vor allem auf Themenanlagen. Doch Greenpeace Schweiz wirft den Autoren Greenwashing vor.

Nachhaltige Anlagen boomen auch in der Schweiz. Mit einem Sprung von 31 Prozent im 2021 hat diese Anlagekategorie das Wachstum im Vorjahr von 30 Prozent leicht übertroffen. Gemäss einer Marktstudie von Swiss Sustainable Finance (SSF) beläuft sich damit das Volumen nachhaltiger Fonds auf 799,5 Milliarden Franken. Damit umfassen nachhaltige Fonds wie schon im Vorjahr etwas mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes.  

Wie einem Communiqué vom Donnerstag weiter zu entnehmen ist, war das Wachstum auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen. Zum einen wurden nachhaltige Anlageansätze vermehrt eingesetzt, zum anderen verlief die Marktentwicklung im Jahr 2021 positiv.

Schelte von Umweltorganisation

Allerdings gibt es auch Kritik: Die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz bezweifelt prompt die Stichhaltigkeit der Studie. In einer Medienmitteilung wirft sie dem SSF vor, den Begriff der Nachhaltigkeit zu verwässern. Die Branchenorganisation summiere alle Anlagen als nachhaltig auf, die in irgendeiner Weise nachhaltigkeitsbezogene Kriterien berücksichtigen.

Das schliesse auch Anlagen ein, die nicht die Wirkung der Unternehmen auf Klima und Biodiversität berücksichtigen. Nach Ansicht von Greenpeace Schweiz leistet dies dem Greenwashing in der Finanzbranche Vorschub.

Diese recht pauschalen Vorwürfe dürften allerdings der Sache wenig dienlich sein und die Verwirrung wohl eher vergrössern.

Stärkstes Wachstum in Themenanlagen

Wie der SSF-Studie weiter zu entnehmen ist, stand bei den gewählten Anlageansätzen die Kategorie Ausschlusskriterien mit einem markanten Zuwachs von 48 Prozent am höchsten in der Gunst der Anleger, an zweiter Stelle folgte die Kategorie ESG-Integration (+24 Prozent).

Mit einem Plus von 157 Prozent legten nachhaltige Themenanlagen unter allen Anlageansätzen am stärksten zu und kamen 2021 bei fast 10 Prozent aller nachhaltigen Anlagen in der Schweiz zum Einsatz. Die wichtigsten nachhaltigen Themen im Jahr 2021 betrafen den Energiebereich, gefolgt von sozialen Anliegen wie die Förderung des Gemeinwesens oder der Gesundheit und Umweltthemen.

Die Studie zeigt überdies, dass rund ein Drittel der Volumina implizit auf eine positive Wirkung zielt, während rund ein Viertel vorwiegend eine Ausrichtung auf Werte beabsichtigt und rund 40 Prozent primär finanzielle Ziele verfolgt.

 

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