Liquidität: Zauberwort und Zaubermittel für die Nachfolgeplanung
Wenn ein begüterter Unternehmer stirbt, ist oft schnell viel Flüssiges gefragt: Erben wollen Geld sehen, der Fiskus fordert Erbschaftssteuern, und auch die Weiterführung des operativen Betriebs braucht Mittel. Die seit kurzem in Zürich präsente Ari Financial Group bietet dieser anspruchsvollen Klientel mit komplexen Bedürfnissen flexible Versicherungslösungen, bei denen die Liquidität im Zentrum steht.
Seit wenigen Monaten ist Ari Financial Group, eine auf Lebensversicherungslösungen und Nachfolgeplanungen für betuchte Kunden spezialisierte Gesellschaft mit Finma-Lizenz, auch in Zürich präsent. In den Büros an der Gartenstrasse hat es noch Platz. Derzeit sind erst drei Personen hier tätig: die für die internationale Expansion verantwortliche Director of Business Development Rocio Zapatero, Managing Partner Francesco Oliveti und ein weiterer Mitarbeiter.
«Wir werden bald ausbauen und auch eine Stelle in Genf für die Westschweiz schaffen», erklärt Oliveti, der den Besucher von finews.ch zusammen mit Zapatero empfängt. Oliveti selber bearbeitet auch die italienischsprachige Schweiz, so dass alle Sprachregionen abgedeckt werden.
Asien als nächstes im Visier
«Der Schweizer Finanzplatz Schweiz soll uns auch als Sprungbrett für unsere globale Expansion ausserhalb von Amerika dienen», ergänzt Zapatero, die früher u.a. für Banco Santander und Telefonica arbeitete. Die Büros in Zürich und Dubai stellen dabei einen ersten Schritt dar.
Später möchte die 2008 gegründete Gesellschaft mit Hauptsitz in Miami auch in Asien vor Ort präsent sein.
Lebensversicherungen für komplexe Bedürfnisse
Lebensversicherungen für eine begüterte Kundschaft und damit verbundene Lösungen für den Vermögenserhalt und die Vermögensübertragung auf die nächste Generation – das klingt zum einen nicht gerade besonders aufregend, und zum anderen wird dieses Feld hierzulande doch schon von vielen Banken und Versicherungen beackert.
Oliveti erklärt, was den Unterschied ausmacht. «Wir sind nicht im Retailbereich mit den Standardpolicen tätig. Unsere Kunden haben komplexe Bedürfnisse. Einer wohnt beispielsweise in Asien, lässt seine Vermögen von Banken in der Schweiz verwalten und möchte zur Risikodiversifikation eine Versicherungslösung, die dem US-Recht entspricht.»
Vermögen reibungslos an die Erben übertragen
«Zudem steht für Banken stets das Banking im Vordergrund», fügt Oliveti an, der früher selber für Banken im Bereich Nachfolgeplanung tätig war. «Wir arbeiten mit Banken zusammen, können aber das Gespräch mit den Kunden auf eine höhere Ebene bringen, weil wir unabhängig sind.»
Die zwei Ziele sind, das Vermögen zu erhalten und bei einem Todesfall für eine möglichst reibungslose Übertragung auf die Erben zu sorgen. Dabei geht es auch darum, sicherzustellen, dass dann der operative Betrieb von Unternehmen weiterlaufen kann und es nicht zu Fehden zwischen den Nachkommen kommt, die im schlimmsten Fall auch noch öffentlich ausgetragen werden.
Liquidität steht im Zentrum der «neuen Anlageklasse»
Das Zauberwort heisst Liquidität. Oliveti: «Es geht eigentlich immer um Liquidität, also flüssige Mittel, auf die man rasch zugreifen kann und die auch verteilt werden können. Mit unseren Lösungen eröffnen wir den Zugang zu einer neuen Anlageklasse.»
Oliveti beschreibt die Struktur als «permanente Versicherung» (sie läuft bis zum 120. Altersjahr des Versicherten), die dank dem Rückkaufwert eine eigene Anlageklasse darstelle.
Versicherungspolice als Pfand, über Darlehen flüssig gemacht
Das Ganze funktioniert über Premium Financing. Die Lebensversicherungspolice (die immer von einer grossen Versicherung mit hoher Bonität ausgestellt wird) wird als Pfand an eine Bank abgetreten, die auch die Prämienzahlungen übernimmt. Der Versicherungsnehmer erhält dafür ein Darlehen (bzw. eine entsprechende Kreditfazilität), wofür er der Bank einen Zins entrichten muss.
Damit hat der Versicherte, oft eine Schlüsselperson für ein Unternehmen und die ganze Familie, einen Zugang zu Liquidität, den er bei Bedarf schon zu Lebzeiten nutzen kann. Und nach seinem Tod steht rasch viel Liquidität zur Verfügung, um das Unternehmen weiterzuführen und die Erben, die Flüssiges sehen wollen, zu befriedigen.
Weiterführung des Unternehmens auch im Erbfall sichern
«Die Herausforderung besteht darin, über die Jahre genügend Vermögen und damit auch Liquidität zu kreieren, so dass die Erben das Unternehmen nicht verkaufen müssen, auch nicht aus steuerlichen Gründen», hält Zapatero fest. «Wir betreiben mit solchen Lösungen eine positive Arbitrage, d.h. der Wert der Police und damit die Deckungssumme steigt über die Zeit beträchtlich und kann sich sogar vervielfachen.»
Als Finanzierungswährung für das Darlehen wird aufgrund der tiefen Zinsen oft der Franken gewählt, auch wenn die Versicherungsdeckung meist auf US-Dollar lautet. «Unsere Strukturen sind sehr flexibel und können rasch auf veränderte Bedürfnisse angepasst werden, z.B. wenn ein Kunde die Zinszahlungen reduzieren oder erhöhen möchte.» So ist es noch nie vorgekommen, dass eine Bank die als Pfand für das Darlehen dienende Versicherungspolice verwerten musste.
Den Familienfrieden wahren
Liquidität ist offensichtlich mehr als nur ein Zauberwort – sie ist fast schon ein Zaubermittel. Liquidität ist zentral dafür, dass im Erbfall Betriebe weitergeführt und zugleich auch die fälligen Erbschaftssteuern bezahlt und weitere Verpflichtungen bedient werden können.
Zudem bildet sie eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass der Familienfrieden gewahrt werden kann. Denn viel Vermögen erben heisst eben nicht, dass man dadurch automatisch zu flüssigen Mitteln kommt. Deshalb steht der Zugang zu Liquidität bei den Lösungen von Ari Financial Group auch im Brennpunkt.