Aufsichtsbehörde warnt: Mehr Anstrengungen gegen Krypto-Risiken nötig
Die globale Aufsichtsbehörde für Finanzkriminalität sieht weiter erhebliche Lücken in der Regulierung rund um Krypto-Vermögenswerte. Auch Stablecoins würden von verschiedenen illegalen Akteuren gerne genuzt.
Die Financial Action Task Force (FATF), hat stärkere Massnahmen zur Bekämpfung der illegalen Finanzierung von Krypto-Vermögenswerten gefordert. Lücken in der Regulierung könnten globale Auswirkungen haben, heisst es in einem Schreiben der Behörde vom Freitag.
Die Aufsichtsbehörde mit Sitz in Paris anerkennt zwar, dass einige Länder 2024 Fortschritte bei der Regulierung virtueller Vermögenswerte erzielt heben. «Viele Länder haben noch viel zu tun, um die Risiken zu bekämpfen», heisst es weiter.
Stand April 2025 würden nur 40 von 138 untersuchten Ländern die FATF-Standards für Kryptowährungen weitgehend erfüllen, ein Jahr zuvor waren es nur 32.
Umsetzung der Travel Rule
«Da virtuelle Vermögenswerte von Natur aus grenzenlos sind, können regulatorische Versäumnisse in einem Land globale Konsequenzen haben», schreibt die FATF.
Es seien weitere Massnahmen bei der Lizenzierung und Registrierung erforderlich. Zudem falle es den Staaten weiterhin schwer, die Hintermänner von Transaktionen mit virtuellen Vermögenswerten zu identifizieren.
Inzwischen haben 99 Länder Gesetze zur Umsetzung der Travel Rule verabschiedet oder sind dabei, diese zu verabschieden, um die Transparenz von Informationen über grenzüberschreitende Zahlungen zu gewährleisten.
Risiken für die Finanzstabilität
Auch andere Finanzbehörden hatten in den vergangenen Monaten vor den mit Kryptowährungen verbundenen Risiken für das Finanzsystem gewarnt. So hatte die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde davor gewarnt, dass der expandierende Kryptosektor Risiken für die Finanzstabilität im Allgemeinen darstellen könnte, insbesondere da sich die Verbindungen zu den traditionellen Märkten vertiefen.
Die FATF äusserte auch Bedenken über die Nutzung von Stablecoins. Dass sind Kryptowerte, die an Fiat-Währungen gekoppelt sind. Diese würden von «verschiedenen illegale Akteuren» genutzt, darunter etwa Nordkorea, Terroristen oder Drogenhändler. Bei einem Grossteil der illegalen Krypto-Transaktionen würden derzeit Stablecoins verwendet.
So wurde Nordkorea die Verantwortung für den Diebstahl von virtuellen Vermögenswerten im Wert von etwa 1,5 Milliarden Dollar von der Krypto-Börse ByBit im Februar zugeschrieben. Das war der grösste bisher bekannte Krypto-Diebstahl aller Zeiten. Nordkorea weist jede Beteiligung an Cyber-Hacking oder Krypto-Diebstählen zurück.
Auch bei Betrugsfällen und Scams habe die Verwendung von «Virtual Assets» deutlich zugenommen. Schätzungen von Branchenteilnehmern gehen hier für 2024 von einem Volumen von etwa 51 Milliarden Dollar aus.