In Genf wird vermehrt gewohnt statt im Büro gearbeitet

Der Schweizer Büromarkt ist stabil. So lautet das Fazit der jüngsten Quartalsstudie, die CBRE Switzerland (eine Tochter der im gewerblichen Immobiliensektor global tätigen US-Dienstleisterin CBRE-Gruppe) am Mittwoch veröffentlicht hat.

Hauptindikator für den Befund sind die innerhalb von drei Monaten verfügbaren Büroflächen. Für die aktuelle Übersicht wurden die zwischen dem 30. Juni und 8. Juli 2025 vermarkteten Büroflächen erfasst, die innerhalb dreier Monate (bis zum 8. Oktober) zur Miete verfügbar sind.

Praktisch stabile Verfügbarkeitsrate

Diese Kennzahl (Verfügbarkeitsrate) ist per Ende Juni leicht auf 2,11 Millionen Quadratmeter gesunken, was 4,3 Prozent (im Vorquartal 4,4 Prozent) des Gesamtbestandes entspricht.

Interessanter als die nackten Zahlen sind die Beobachtungen aus den Regionen. So seien in Genf gemäss CBRE «ganze Bürogebäude vom Markt genommen worden, um insbesondere in Wohnraum umgenutzt zu werden» – daher ist die Verfügbarkeitsrate geringfügig auf 7,8 Prozent gefallen. In den Zürcher Vororten mache sich immer mehr die tiefe Neubautätigkeit sowie die «Verlangsamung bei den Homeoffice-induzierten Flächenbereinigungen» bemerkbar. Auf der anderen Seite steige die Bürobeschäftigung, wodurch das Überangebot (das sich in einer Rate von immer noch hohen 12,6 Prozent spiegelt) abbaue.

City Basel mit vielen leeren Büros

Die Büroverfügbarkeit in den grössten Schweizer Städten (neben Genf, Zürich, Bern und Lausanne) bleibt mit durchschnittlichen 3,6 Prozent auf einem niedrigen Niveau – Ausreisser ist Basel mit 5,8 Prozent. Im Basler Geschäftsviertel beträgt die Rate sogar 10,8 Prozent, nahe dem historischen Höchst.

Die Auswirkungen der US-Zölle auf den Schweizer Büromarkt werden gemäss CBRE nur indirekt und mit Verzögerung messbar sein. Sie werden vor allem die auf diesen Markt ausgerichtete Industrieunternehmen treffen. Allerdings zeige die Beschäftigungsstatistik im zweiten Quartal einen Verlangsamung des Stellenwachstums auch im Dienstleistungssektor.

Ein weiterer Indikator, der auf eine Abkühlung hindeutet, ist der Büroflächenumsatz, der von CBRE ebenfalls erfasst wird. Diese Kennziffer hat sich im ersten Halbjahr 2025 gegenüber der Vorperiode rückläufig entwickelt, von 1'125'00 auf 930'000 Quadratmeter.