Minus 20 Prozent: Bitcoin im Bären-Modus
Der Bitcoin verzeichnete am Dienstag Kursrückgänge um zeitweise bis zu 7,4 Prozent und fiel zeitweise unter die Marke von 99'000 Dollar. Aktuell notiert er mit 101'576 Dollar wieder erholt.
Im Vergleich zum Höchststand Anfang Oktober bei 126’198 Dollar war das gestrige Tagestief ein Rückgang von rund 22 Prozent und der Bitcoin fiel damit auf das Niveau von Ende Juni zurück. Im traditionellen Aktienhandel liegt bei minus 20 Prozent die Schwelle, bei der man von einem ausgeprägten Bärenmarkt spricht.
Bei der Kryptowährung Ether waren die Abgaben mit zeitweise rund 11 Prozent noch ausgeprägter.
Sentimentgetriebener Handel
Handfeste Gründe für den Kursverfall lassen sich indes nicht ausmachen. Der Kurs der Kryptowährungen wird stark vom Sentiment getrieben. Marktbeobachter verweisen jedoch darauf, dass sich die Zinssenkungsfantasien in den USA etwas abgeschwächt haben, was die unverzinsten Kryptowährungen eher belastet.
Bei der zweitgrössten Digitalwährung Ether waren die Verluste noch grösser. Hier betrug das Minus zeitweise mehr als elf Prozent und ein Ether kostete 3'203 Dollar. Im Vergleich zum Allzeithoch ist das ein Kursverfall von rund 35 Prozent.
Verkäufe am Spotmarkt
Im Gegensatz zu den kaskadenartigen Ausverkäufen, die den Kursverfall im Oktober ausgelöst haben, wurde der aktuelle Rückgang durch stetige Verkäufe am Spotmarkt verursacht, heisst es in einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Langjährige Bitcoin-Besitzer hätten im vergangenen Monat rund 400’000 Bitcoin abgestossen. Dass würde einem Volumen von rund 45 Milliarden Dollar entsprechen, wird Analyst Markus Thielen von «10x Research» zitiert. Das habe den Markt aus dem Gleichgewicht gebracht.
Zudem verweist er darauf, dass sogenannte «Mega-Wale» – also Unternehmen, die zwischen 1’000 und 10’000 Bitcoin halten – seit Jahresbeginn begonnen haben, grössere Bestände zu verkaufen, die von institutionellen Akteuren aufgenommen wurden. Jetzt habe sich ein beginnt ein wachsendes Ungleichgewicht zwischen langjährigen Inhabern, die Bitcoin abstossen, und neuen Käufern, die einsteigen, ergeben.
Insgesamt seien die Zukäufe durch Parteien, die zwischen 100 und 1’000 Bitcoin halten, stark zurückgegangen. «Die Wale kaufen einfach nicht», sagte er.
Zudem wurden am Futures-Mark steigende Wetten auf weitere Kursrückgänge beim Bitcoin verzeichnet.
















