Fed senkt Zinsen – Weiterer Pfad mit Fragezeichen
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am Mittwochabend zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins gesenkt. Das Zinsniveau wurde um 0,25 Prozentpunkte herabgesetzt und liegt nun in einer Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent, wie die Fed in Washington mitteilte. Eine grosse Mehrheit der Ökonomen hatte eine Zinssenkung erwartet.
In der Begründung wurde auf den Arbeitsmarkt verwiesen, der zuletzt Schwäche gezeigt hatte. Die Risiken für die Beschäftigung hätten in den vergangenen Monaten zugenommen, hiess es von der Fed.
Blick auf den Arbeitsmarkt
Im Anschluss an die Entscheidung sagte Fed-Chef Jerome Powell, die Fed habe nun genug getan, um die Wirtschaft gegen die Bedrohung für die Beschäftigung zu stützen, während die Zinsen hoch genug gehalten würden, um den Preisdruck weiterhin zu dämpfen.
«Diese weitere Normalisierung unserer Geldpolitik dürfte zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes beitragen und gleichzeitig eine Rückkehr der Inflation zu ihrem Abwärtstrend in Richtung 2 Prozent ermöglichen, sobald die Auswirkungen der Zölle überwunden sind», sagte er.
Auf die Frage, ob es eine ausgemachte Sache sei, dass die nächste Massnahme der Fed eine Zinssenkung sein werde, gab sich Powell zurückhaltend. Er fügte jedoch hinzu, dass er eine Zinserhöhung «nicht als Basisszenario» betrachte.
Dritte Senkung in Folge
Die erste Senkung des geldpolitischen Schlüsselsatzes in den USA war im September erfolgt und die zweite im Oktober. Bei der Entscheidung am gestrigen Mittwoch gab es drei Gegenstimmen. Zwei, Austan Goolsbee aus Chicago und Jeff Schmid aus Kansas City, sprachen sich für eine Beibehaltung des Niveaus aus, der von US-Präsident Donald Trump im September ernannte Governor Stephen Miran votierte für einen grossen Zinsschritt um 50 Basispunkte.
Bei der Entscheidung musste sich das Fed-Board bei wichtigen Parametern auf Schätzungen stützen. Grund war der Regierungs-Shutdown im Oktober und November. Dadurch fehlten wichtige amtliche Daten zum Arbeitsmarkt und der Inflation.
Tiefere Inflationsprognose
Für 2026 erwartet die Fed nun ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent (statt zuvor 1,8 Prozent) und einen Rückgang der Inflation auf 2,4 Prozent Für 2025 wurde die Inflationsprognose von 3,0 auf 2,9 Prozent gesenkt. Im September hatte der Preisauftrieb bei 3,0 Prozent gelegen.
Die Amtszeit von Powell endet im Mai. Präsident Trump hat angekündigt, Anfang 2026 einen Nachfolger zu nominieren. Als aussichtsreicher Kandidat gilt Trumps Wirtschaftsberater und Vorsitzender des National Economic Council Kevin Hassett.













