Der Schweizer Ökonom und Börsenguru Felix W. Zulauf erwartet eine Verstaatlichung vieler Banken in Europa und deflationäre Tendenzen.

«Angesichts der ungelösten Schuldenkrise werden verschiedene Länder ihre Banken verstaatlichen müssen», sagte Felix Zulauf an der diesjährigen 27. Kapitalanleger-Tagung der ZfU Financial Markets Academy in Zürich.

Zudem werde die Europäische Zentralbank (EZB) nicht umhin kommen, für weitere Liquidität an den Finanzmärkten zu sorgen. «So kann der Euro nicht stärker werden», folgerte der Schweizer, der seit vielen Jahren auch zu den handverlesenen Teilnehmern des Barrons Roundtable gehört.

Aktienmärkte werden auch leiden

Vor diesem Hintergrund ist für den renommierten Ökonomen klar, dass die Geldmarktzinsen nicht steigen, sondern bei null Prozent oder knapp darüber verharren werden. Und: Die Rendite für Anleihen mit langen Laufzeiten der noch verbleibenden «guten Schuldner» wird gemäss Zulauf nochmals sinken. Darunter werden auch die Aktienmärkte leiden.

Bislang galt Zulauf als Verfechter von Rohstoffen. Doch auch da hat er seine Meinung temporär geändert. Heute sagt er: «Rohstoffe bieten keine Alternative.» Auch sie würden unter der Rezession in der westlichen Welt leiden, und selbst Gold könnte auf Grund von deflationären Tendenzen unter Druck geraten.

Gold-Hausse kehrt zurück

Doch mittelfristig würden die Zentralbanken nicht umhin kommen, weiter Geld zu drucken, um das System zu stabilisieren. Vor diesem Hintergrund werde das gelbe Edelmetall seine Hausse dann wieder fortsetzen, so Zulauf weiter.

Insgesamt rät Zulauf den Investoren für dieses Jahr: «Die Anlagepolitik sollte ganz auf Kapitalerhaltung ausgerichtet werden.»