Als drittgrösste Bank des Landes ist auch die Raiffeisen Gruppe «Too big to fail». Bezüglich der Einhaltung der kürzlich verschärften Eigenmittel-Regeln ist sie den beiden Grossbanken allerdings voraus.

Der Schweizer Bundesrat hat per letzten Juli die verschärften Eingenmittel-Bestimmungen in Kraft gesetzt – nach langem Feilschen mit den grössten Banken des Landes, der UBS und der Credit Suisse (CS).

Die Debatte wurde teils so hitzig geführt, dass sich sogar die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) zum Einschreiten veranlasst sah.

Bereits erfüllt

Von Raiffeisen, die sonst auch in Bundesbern ihre Muskeln gerne spielen lässt, war in dieser Zeit nichts zu hören. Der Semesterausweis der von Patrik Gisel geführten Genossenschaftbanken-Gruppe zeigt nun, wieso: Wie am Mittwoch mitgeteilt wurde, erfüllt die Raiffeisen Gruppe die neuen Too-big-to-fail (TBTF)-Bestimmungen des Bankengesetzes und der Eigenmittelverordnung bereits per 30. Juni 2016.

Dies mit einer risikogewichteten Kapitalquote von 16,1 Prozent (Anforderung: 14,4 Prozent) sowie einer Leverage Ratio von 6,7 Prozent (Anforderung: 4,625 Prozent), wie es hiess.

Den Grossen fehlen Milliarden

Damit hat Raiffeisen der UBS und CS einiges voraus. Diesen fehlen nach Schätzungen insgesamt noch rund 10 Milliarden Franken an Eigenmitteln, um die ab 2019 geltenden Regeln zu erfüllen – die allerdings an die beiden Grossbanken auch besondere Anforderungen stellen. Zieht man die Übergangsbestimmungen herbei, erfüllt zudem die UBS die verschärften TBTF-Regeln ebenfalls.

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