Die Bundesanwaltschaft hat im Fall des malaysischen Staatsfonds 1MDB neue Erkenntnisse, die den Schweizer Finanzplatz betreffen. Die Behörde vermutet ein grossangelegtes Betrugssystem.

Die Bundesanwaltschaft führt seit über einem Jahr ein Strafverfahren im Zusammenhang mit veruntreuten Milliarden des malaysischen Staatsfonds 1MDB. Es geht um Korruption und Geldwäscherei. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen auch Schweizer Banken, durch welche die veruntreuten Gelder geschleust wurden.

Nun hat die Bundesanwaltschaft weitere strafbare Handlungen festgestellt, die den Finanzplatz Schweiz betreffen. Am Mittwoch teilte sie mit, sie habe Anhaltspunkte, die auf einen Betrug nach dem «Ponzi-System» hinwiesen.

Milliardenbetrug verschleiert

Ein «Ponzi-System» funktioniert nach dem Prinzip, dass anfängliche Investoren mit dem Kapital von neuen Investoren ausbezahlt werden und nicht mit dem rechtmässigen Gewinn aus ihrer Investition.

Laut Bundesanwaltschaft wurde der Betrug um den malaysischen Staatsfonds – es geht um rund vier «vermisste» Milliarden Dollar – durch ein solches System verschleiert.

Weitere 800 Millionen Dollar verschwunden

Neue Erkenntnisse lieferten Anhaltspunkte, wonach weitere Investitionen im der Höhe von 800 Millionen Dollar des Staatsfonds SRC veruntreut worden seien, hiess es weiter.

SRC ist eine Tochtergesellschaft des 1MDB-Fonds, die angeblich vielversprechende Ölfelder aufspüren sollte.

Weiteres Rechtshilfeersuchen

Auf Grund der neuen Erkenntnisse hat die Bundesanwaltschaft nun ein neues Rechtshilfeersuchen an die malaysischen Behörden gestellt. Dieses soll das Rechtshilfeersuchen vom Januar 2016 ergänzen und erfolgt im Rahmen des seit 2015 laufenden Strafverfahrens.

Die Bundesanwaltschaft will demnach weitere Beweismittel, um ihren erweiterten Verdacht zu prüfen und zu bestärken. Gleichzeitig sollen die malaysischen Behörden darin unterstützt werden, dass allfällige Geschädigte der Straftat ihre Rechte im Schweizer Strafverfahren wahrnehmen können.

Das erste ist noch hängig

Das erste Rechtshilfe-Ersuchen ist in Malaysia noch hängig. Dort steht der amtierende Präsident Najib Razak wegen seiner möglichen Verwicklungen in den Skandal und des Verdachts auf persönliche Bereicherung unter Beschuss.

Das Strafverfahren der Bundesanwaltschaft richtet sich gegen zwei ehemalige Organe des 1MDB-Staatsfonds sowie gegen Unbekannt wegen Bestechung, ungetreuer Amtsführung und Geschäftsbesorgung sowie wegen Geldwäscherei. Auch gegen zwei ehemalige Beamte der Vereinigten Arabischen Emirate ermitteln die Schweizer.

Verdacht gegen zahlreiche Banken

Gegen die Tessiner Privatbank BSI hat die Behörde zudem ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Mängel in der internen Organisation eröffnet. Die Finma hatte der Bank im Rahmen eines Enforcementverfahrens sämtliche weitere Aktivitäten untersagt. Die BSI ist inzwischen von der Schweizer Privatbank EFG International übernommen worden.

Die Bundesanwaltschaft vermutet bei den Banken RBS Coutts, J.P. Morgan (Suisse), Falcon Private Bank und Banque Privée Edmond de Rothschild ebenfalls Verletzungen der Sorgfaltspflichten. Die Singapurer Finanzaufsicht MAS untersucht auch die Rolle der UBS in dem Fall.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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