Der Chef UBS Wealth Management Jürg Zeltner sieht enorme Kostenvorteile für die Bank kommen. Die Konsolidierung im Schweizer Private Banking will er anderen überlassen.

Der Chef der globalen Vermögensverwaltung der UBS Jürg Zeltner steht vor dem Abschluss des grössten je realisierten Infrastrukturprojekts der Grossbank, wie er im Interview mit der «Handelszeitung» (Printausgabe) verrät.

«Jetzt arbeiten wir am letzten Kapitel, nämlich an der Integration von Asien. Wenn das abgewickelt ist, haben wir 80 Prozent der verwalteten Assets auf einer einzigen Plattform», sagt Zeltner. Damit spare man jedes Jahr viele Millionen, führt der UBS-Wealth-Management-Chef aus: «Nach diesem Schritt werden unsere Grenzkosten um bis zu 20 Prozent tiefer liegen. Denn neben den Mitarbeitenden ist die IT der grösste Kostentreiber.»

Nur die Lösung Vollintegration

Wenn die Bank die Basisinfrastruktur zusammenlege, sei dies ein enormer Kostenvorteil. Angesprochen auf eine aktive Rolle der UBS in der Konsolidierung der Schweizer Bankenlandschaft, zeigt sich Zeltner eher zurückhaltend: «Heute suchen gut aufgestellte Nischenplayer eine Lösung unter sich. Meine Lösung wäre eine andere: Vollintegration.» 

Und jene Banken, die gut unterwegs seien, würden keine Vollintegration wollen, «ergo suchen sie nach einer Lösung unter kleineren Banken», sagt der UBS-Topmanager und ergänzt: «Wenn ich für Wachstum Geld ausgeben will, dann lieber für strategische Zukäufe als für riskante Restrukturierungen.» 

So zum Beispiel in Brasilien, wo die UBS jüngst das grösste dortige Multi-Family-Office Consenso übernommen hat. Die Übernahme von Consenso ermögliche eine «Rückwärtsintegration», so Zeltner. «Die UBS wird künftig die Infrastruktur des Multi-Family-Office nutzen.» Das bringe Skaleneffekte in der wichtigsten Volkswirtschaft Lateinamerikas.

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