Mit dem unfreiwilligen Abgang von Adrian Künzi stellt sich für Raiffeisen die Frage: Wie weiter mit der Privatbank Notenstein La Roche?

Diese eine Antwort war absehbar. Ein Verkauf von Notenstein La Roche sei auch nach dem Abgang von CEO Adrian Künzi «absolut» auszuschliessen, sagte Raiffeisen-Chef Patrik Gisel in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Artikel nicht online).

Die Philosophie von Raiffeisen bestehe darin, die Nummer eins im Banking für alle Schweizer Kunden werden zu wollen, unabhängig von deren Vermögenslage, sagte Gisel. Dafür brauche Raiffeisen ein eigenes Private-Banking-Angebot.

Das Gesamtbild täusche

Mit der Entwicklung von Notenstein La Roche sei er allerdings nicht zufrieden. «Die Bank ist noch nicht da, wo sie hin sollte», sagte er. Allerdings relativiert Gisel: Die 20 Milliarden Franken Kundengelder, bei denen Notenstein La Roche seit längerem verharre, täuschten das Gesamtbild.

Von den Geldern seien 50 Prozent neue Kundengelder, die man seit der Gründung der Bank hinzugewinnen konnte. Gelder alter Wegelin-Kunden sind dahingegen abgeflossen.

Dieselben Worte

Gisel sagte weiter, mit Investitionen in den Vertrieb, dem Anwerben neuer Berater und Teams und Kooperationsvereinbarungen zwischen Notenstein La Roche und den einzelnen Raiffeisen-Banken solle das Wachstum angetrieben werden. Auch Zukäufe von weiteren passenden Banken oder Kundenportfolios schliesst Gisel nicht aus.

Dies sind in etwa die Worte, die Künzi immer wieder benutzt hatte, um das Fortkommen von Notenstein La Roche zu beschreiben. Einen Verkauf von Notenstein La Roche auszuschliessen, ist Gisels Pflicht. Dass es nicht geschehen wird, sollte die seit Jahren nicht funktionierende Wachstumsstrategie weiterhin nicht aufgehen, liesse sich wohl auch ausschliessen.

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