Auch wenn die beiden Investmentbank-Sparten heuer einen tieferen Vorsteuergewinn abgeworfen haben als im Vorjahr, sind die grossen Katastrophen ausgeblieben. Kurz: Das CS-Quartalsergebnis lässt sich gut sehen. Des Weiteren zeigt sich die Bank zuversichtlich, bei der Kostenbasis das Etappenziel von 18,5 Milliarden Franken per Ende 2017 zu unterschreiten (siehe Grafik unten).

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Beim Abbau der Risiken in ihrer Handelsabteilung Global Markets und in der Strategischen Abwicklungseinheit – die eigentliche «Bad Bank» der CS – ist das Institut ebenfalls vorangekommen. Das soll die Gewinne entlasten und Kapital für die von Thiam forcierte Vermögensverwaltung befreien.

Mit einem Anstieg der Kernkapital-Quote von 12 auf 13,4 Prozent gegenüber Vorjahr und dem Ausbau der Lererage Ratio (Verhältnis von Gesamtbilanz zum Eigenkapital) von 4,6 auf 5,2 Prozent kann sich der CS-Chef auch brüsten, die Bank sicherer gemacht zu haben (siehe Grafik unten).

«The strategy works» – die Strategie funktioniert, streicht die Bank denn auch in der Ergebnispräsentation vom Donnerstag mehrmals heraus. Das finden offensichtlich auch die Anleger: An der Börse stieg der Aktienkurs der CS zeitweilig um mehr als 2 Prozent.

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Ein Fressen für Opportunisten

Nur: Die Schäfchen ins Trockene gebracht hat CEO Thiam mit dem Quartalsresultat noch nicht. Er muss nun mindestens so solide Zahlen zum Jahresende und im ersten Viertel 2018 ausweisen, um dann im kommenden April bei den Aktionären gut dazustehen.

Das Perfide an der Übungsanlage ist, dass auch Bohlis Plan mit jedem Etappensieg von Thiam an Attraktivität gewinnt. Denn scheffeln die einzelnen Sparten Neugeld und Gewinn, erscheint es umso lukrativer, diese Kräfte aus dem trägen Gesamtkonzern herauszulösen. Gut möglich, dass RBR deshalb in den nächsten Monaten opportunistische Grossinvestoren um sich scharen kann.

Gewinner Bohli – Knochenjob für Thiam?

Ausserdem: Die CS-Aktie dürfte weiter steigen. Dafür sorgt Raider Bohli, indem er die Bank mit Investorenpräsentationen und weiteren Aktionärsallianzen im Gespräch hält. Dafür sorgt auch die CS selber, wo die Früchte des Turnarounds nun reifen. Insofern hat Bohli mit seinem CS-Angriff bereits gewonnen, wie finews.ch bereits analysierte: In einigen Wochen oder Monaten kann RBR die CS-Aktien mit Gewinn wieder verkaufen.

Thiam hingegen bleibt der Knochenjob, jedes Quartal aufs Neue die Stichhaltigkeit seiner Strategie zu beweisen. Der Mann ist tatsächlich nicht zu beneiden.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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