Die UBS wird künftig wohl vermehrt mit Klagen gegen US-Konkurrenten vorgehen, die Berater und Kunden abwerben. Sie reagiert damit auf zunehmend aggressiver Praktiken kleinerer Konkurrenten.

Die UBS will per 1. Dezember eine Vereinbarung kündigen, welche Kundenberatern einen hürdenlosen Wechsel zu anderen Finanzinstituten ermöglich hatte. Die UBS wolle künftig mehr eigene Talente fördern und nicht ausserhalb rekrutieren, schrieb UBS Americas-Chef Tom Naratil in einem Memo, welches dem US-Finanzportal «On Wall Street» vorliegt.

Der sogenannte Broker Pact war 2004 als gemeinsame Vereinbarung der US-Broker-Industrie eingeführt worden, um Kundenberatern den Firmenwechsel zu erlauben, ohne dass dies mögliche Rechtsfolgen hatte. Rund 1'700 Firmen sind dem Pact beigetreten. Die UBS ist nun nach Morgan Stanley der zweite der grossen Wealth Manager in den USA, welche die Vereinbarung auflöst.

Teures Wechselspiel

Die grossen Institute werfen insbesondere kleineren Konkurrenten vor, den Broker Pact zu ihren Gunsten auszunützen. Sie würden ihm nur beitreten, um Kundenberater problemlos abwerben zu können.

Das gegenseitige Abwerben von Kundenberatern ist für die US-Wealth-Manager ein teures Spiel. Sie erhöhen damit zwar die verwalteten Vermögen, doch aufgrund der Rekrutierungskosten ist dieser Zuwachs oftmals während längerer Zeit nicht profitabel zu bewirtschaften.

Naratil hatte bei seinem Antritt als USA-Chef  im Jahr 2016 die Personalpolitik im Wealth Management geändert, um dieser Wechsel- und Rekrutierungspraxis Einhalt zu gebieten. Naratil will jüngere Talente nachziehen und Senior-Kundenberater besser an das Unternehmen binden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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