1. Verschärfter Preiskrieg und neue Anbieter im Hypothekargeschäft 

Dass mit den Negativzinsen auch die Erträge auf Anleihen weiter erodierten, gehört wohl zu den gefährlichsten Nebeneffekten der Nationalbank-Massnahme von Anfang 2015. Direkt betroffen davon ist nämlich das Anlagegeschäft hiesiger Versicherer und Pensionskassen. Um die geschmälerten Einkünfte auszugleichen, drängen die Institutionellen seither in den Hypothekenmarkt, wo sie regulatorisch weniger streng kontrolliert sind als die Banken und deshalb oft günstiger anbieten können.

Dies hat besonders im Neugeschäft bereits zu sichtbaren Verschiebungen geführt. Die Folge ist ein Schwarzpeter-Spiel unter den verschiedenen Hypo-Anbietern – und eine zusätzliche Aufblähung des Schweizer Immobilienmarkts.

2. Preissprung – mirakulös, aber nicht nachhaltig

Anders als zu erwarten gewesen wäre, sind die Hypothekarsätze nicht durch die Negativzinsen nach unten gedrückt worden – im Gegenteil. In seltener Einmütigkeit erhöhten die Schweizer Retailbanken unmittelbar nach dem historischen SNB-Verdikt die Zinsen; insbesondere von lang laufenden Hypotheken. Damit gelang es ihnen zeitweilig, die Zinsmargen noch auszubauen und trotz Negativzinsen ansehnliche Erträge einzufahren.

Das sind Tempi Passati. Die zunehmende Konkurrenz im Hypogeschäft führt zu einem Preiskrieg (siehe Punkt 1). Derweil laufen immer mehr Festhypotheken aus der «Vor-Negativzinsen-Ära» aus und müssen durch weniger einträgliche Instrumente ersetzt werden. Damit spüren die Banker nun die Nationalbank-Massnahme doch noch im Portemonnaie.

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