In einem der schwierigsten Private-Banking-Märkte überhaupt beweist die Schweizer Bank Julius Bär offenbar ein glückliches Händchen.

Diese Aussage kommt unvermutet: Seit 2015 sei Julius Bär in Deutschland profitabel, verriet Deutschland-Chef Heiko Schlag der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Artikel kostenpflichtig) am Mittwoch. Allein im Jahr 2017 habe das Schweizer Finanzinstitut im nördlichen Nachbarland einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag verdient. Und im laufenden Jahr hätten Kunden der Bank schon in den ersten beiden Monaten weitere Vermögen von 400 Millionen Euro zur Geldanlage anvertraut.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es auch weniger, dass Julius Bär im kommenden Sommer in Hannover einen weiteren, den neunten Standort in Deutschland eröffnen will, wie es weiter heisst. «Unser Wachstum beschleunigt sich», frohlockte Schlag in der «FAZ».

Kundenberater verdoppelt

Auch in diesem Jahr hat Julius Bär schon weitere zehn Kundenberater eingestellt, davon die Hälfte Frauen. Somit hat sich seit 2014 die Zahl der Kundenberater in Deutschland von 40 auf bald 80 verdoppelt. Abgänge habe es in den vergangenen Jahren keine gegeben, so Schlag weiter.

Wie viel Kundengelder Julius Bär in Deutschland unter Verwaltung hat, gibt der Konzern nicht bekannt, auch weil laut Schlag Wettbewerber gern margenschwache Gelder von institutionellen Kunden ins Private Banking hineinrechneten. Seit 2014 hätten allein vermögende Privatkunden Julius Bär in Deutschland jedes Jahr mindestens eine Milliarde Euro zusätzlich anvertraut.

Mandate nehmen zu

Rund 60 Prozent von Julius Bärs Kunden haben die Entscheidung, wie ihr Vermögen angelegt wird, an die Bank delegiert. Für diese Vermögensverwaltung haben sich mehr als 90 Prozent entschieden, eine alle Transaktionen einschliessende Gebühr (All-in-Fee) zu zahlen. Wie hoch diese All-in-Fee im Durchschnitt ist, will Schlag indessen nicht verraten.

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