Die Forderung nach dem EU-Marktzugang für Vermögensverwalter erschallt in schöner Regelmässigkeit – und verhallt wieder. Nun soll es nach dem VAV-Präsidenten Marcel Rohner mit Kreativität gelingen.

Das Schlussvotum am Private Banking Day in Lugano hatte Marcel Rohner, der neu gewählte Präsident der Vereinigung Schweizerischer Assetmanagement- und Vermögensverwaltungsbanken (VAV). «Es liegt nun an uns allen, unsere Kreativität für die Erarbeitung einer solchen Lösung einzusetzen.» Die Lösung: Ein freier Marktzutritt für Schweizer Vermögensverwalter in der EU.

Zuvor hatten sich Banker und Politiker zu diesem Thema geäussert, in Reden und in Roundtables. Die Rollen waren schnell verteilt: Hier die Banker, welche erneut und mit den immer selben Argumenten das faire Recht auf den EU-Marktzugang forderten. Und da die Politiker, die in einem politischen Gesamtkontext diese Forderung abdämpften.

Unverbindlicher Bundesrat

So wurde Yves Mirabaud, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbanken (VSPB), auch am Freitag nicht müde zu wiederholen, wie wichtig für den Schweizer Bankensektor der aktive und ungehinderte Zugang zum europäischen Markt sei, für die Wertschöpfung im Inland und die Arbeitsplätze.

Einen Fürsprecher hatte Mirabaud in Aussenminister Ignazio Cassis, doch blieb der Bundesrat unverbindlich. Die Regierung setze sich für die bestmöglichen Lösungen ein, «insbesondere im Bereich der grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungen».

Konsequenzen des Brexit

Die Resultate dieses Engagements hängen jedoch vor allem von Willen Brüssels ab, sich in der Sache zu bewegen. Und da klangen die Sätze von Jeroen Dijsselbloem, der bis Ende 2017 Präsident der Euro-Gruppe war, wie eine Warnung. «Aufgrund der neuen Erfahrungen mit dem Brexit wird die EU-Finanzpolitik Konsequenzen für Drittländer wie die Schweiz haben, die stärker mit der EU interagieren wollen.»

Wo Lobby-Arbeit und Diplomatie nicht weiterhelfen, muss nun Kreativität eingesetzt werden. Das Fazit von Rohner spiegelt die Hilflosigkeit der Schweizer Banken und Interessenverbände in der Frage zum EU-Marktbeitritt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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