Ein modernes und tadellos funktionierendes Kernbankensystem ist Herz und Niere einer Bank. Bei Raiffeisen steht diese Total-Erneuerung – alle 255 Genossenschaftsbanken sollen auf ein Avaloq-System migrieren – auf der Kippe. Denn das 500 Millionen Franken teure Projekt «Rainbow» ist bereits hoffnungslos hinter den Zeitplan zurückgefallen. So hätten alle Banken Anfang 2018 auf Avaloq laufen sollen – bislang sind es aber erst deren 22. Nun steht erneut ein aktualisierter Fahrplan fest.

Dem Vernehmen nach funktioniert die neue Software zudem nicht richtig, und zwar ausgerechnet im wichtigen Modul «Finanzieren». So ist es zu Fehlern bei der Berechnung des Hypozinses gekommen. Einzelne Banken haben sich darum entschieden, vorerst nicht zu migrieren. Viele weitere Fehlschläge erträgt das Projekt nicht, sonst ist die systemische Einheit der Genossenschaftsbanken bald Geschichte.

8. Ausblick verdüstert sich

Konsequenzen aus dem Finma-Bericht hat auch die internationale Rating-Agentur Moody's inzwischen auch gezogen: Im Zusammenhang mit den schwerwiegenden Mängeln rund um den Fall «Pierin Vincenz» senkte sie die Note im Bereich «Langfrist-Einlagen» von Aa2 auf Aa3. Die Note der langfristigen vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten (senior unsecured debt rating) wurde von A2 auf A3 zurückgestuft. Der Ausblick bleibe negativ, hiess es am Dienstagabend weiter.

Dem weiteren Vernehmen nach erwartet Moody's nicht, dass Raiffeisen durch Bussen finanziell geschwächt werde. Die Agentur befürchtet jedoch mittel- bis langfristig negative Folgen durch die erwähnten Probleme. Der negative Ausblick wird ebenfalls mit einem generell mangelhaften Risikomanagement begründet. Auch vor diesem Hintergrund erhärtet sich der Eindruck, dass die Zeit für Raiffeisen abgelaufen ist.

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