Die UBS hat mit ihrer Prognose «Deutschland wird Weltmeister» völlig daneben gegriffen. Nun sind Prognosen ein Kerngeschäft der Banken. Vielleicht müsste dies überdacht werden.

Die UBS war die erste und schnellste. Mitte Mai verkündete die Grossbank ihre Prognose: Deutschland wird Weltmeister. Andere Institute folgten mit ihren Vorhersagen. Die Commerzbank tippte beispielsweise auch auf Deutschland. 

Nur sind diese Ansagen kein Tipp, wie man beispielsweise einen Sportlotto-Zettel ausfüllen würde. Die UBS nutzte dafür ihre teuren Computerprogramme, welche auf Grund von vorhandenen Spieldaten und Algorithmen und mit Hilfe von ökonometrischen Berechnungen schliesslich ein Ergebnis ausspucken.

Darauf konnte kein Computerprogramm kommen

Es sind dieselben Programme, mit denen die UBS ihre Anlagechancen berechnet und entsprechend auch das Geld ihrer Kunden investiert. Seit Dienstagabend ist aber einmal mehr deutlich geworden, was diese Programme und Wahrscheinlichkeitsberechnungen effektiv wert sind. Deutschland verlor gegen Süd-Korea 0:2 und schied bereits in der Vorrunde der Weltmeisterschaft aus.

Auf diese Prognose konnte ein Computerprogramm schlicht nicht kommen. Denn Deutschland musste zuvor noch nie an einer Weltmeisterschaft oder an einer Europameisterschaft nach der Vorrunde wieder abreisen. Also verfügte der Computer schlicht nicht über die nötigen Daten.

Was im Endeffekt aufzeigt, was diese Prognosen auch an den Finanzmärkten eigentlich wert sind: Vielleicht stimmen sie, vielleicht auch nicht. Wer sein Geld darauf setzen mag, sollte vielleicht mehrere Prognosen berücksichtigen. Das Verlustrisiko wird so besser gestreut – vielleicht.

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