Europäische Grossbanken stehen vor einer Konsolidierungswelle – dies prophezeien Analysten der UBS. Welche Institute im Fokus stehen.

Sinkende Erträge, Kostendruck, verschärfte Kapitalvorschriften oder notleidende Assets – in einem solchen Umfeld bewegen sich die europäischen Banken schon länger und man wundert sich, weshalb die Konsolidierungswelle im Grossbankensektor nicht schon voll im Gange ist.

Stattdessen bewegen sich die Fusionen und Übernahmen in Europas Bankensektor im laufenden Jahr nahe an Tiefstwerten. Einer aktuellen Studie der UBS zufolge, welche finews.ch vorliegt, könnte nun aber endlich Bewegung in den Bankensektor kommen.

Zunehmende Verletzlichkeit

Darin prognostizieren die Analysten unter der Federführung von Jason Napier, deutlich mehr Druck auf die Profitabilität der Finanzinstitute auf dem alten Kontinent, belastet durch das anhaltende Tiefzinsumfeld und einem drohenden Anstieg notleidender Kredite.

Diese drohende Verletzlichkeit sei denn auch der Grund für ein baldiges Zusammengehen, meinen die Analysten.

Besonders ausgeprägt ist der Konsolidierungsdruck denn auch in Ländern mit einer hohen Bankendichte, die also «overbanked» sind. Laut der UBS-Studie trifft dies vor allem auf drei Regionen zu: Deutschland, Österreich und Italien. Allein in Deutschland konkurrieren über 1'600 Banken (siehe Grafik).

UBS overbanked 500

Ungenügende Rendite

Die Auguren haben europaweit etwa 17 Banken auf dem Radar, welche als Konsolidierungs-Kandidaten in Frage kommen. Es sind dies alles Banken, die eine geschätzte Eigenkapitalrendite (Return on Tangible Equity) von weniger als 10 Prozent erwirtschaften (siehe Grafik).

UBS ROTE 500

Es handelt sich hierbei um Banken, die in den Medien bereits zuvor als mögliche Käufer beziehungsweise Übernahmekandidaten gehandelt worden sind. Es sind dies unter anderem:

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.91%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.03%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
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