Mit dem Abgang von Kamber Borens ist das dynamische Frauentrio bei der Universalbank definitiv Geschichte. Wie auch finews.ch berichtete, wechselte Schnydrig Moser vergangenen September als Chefin zur CS-Kreditkartentochter Swisscard AECS.

Auf das bewährte Dreieck, dass sich gegenseitig mit Rat und Tat unterstützte, kann die Digitalchefin also nicht mehr zählen. Anke Bridge Haux, so lässt sich in Anklang an den Filmtitel «Kevin – Allein zu Haus» bemerken, ist auf der Teppichetage der CS Schweiz als Frau nun alleine unterwegs.

Schnydrig 500

Warten auf den grossen Wurf

Dies ausgerechnet zum Zeitpunkt, da in der Digitalisierung grosse Aufgaben auf sie warten. Brigde Haux, von Hause aus Produktespezialistin, hat bis anhin bestehende Angebote der Bank ins Zeitalter der Digitalisierung übersetzt sowie das Onboarding von Kunden und das Online-Banking erneuert.

Nachdem die dreijährige Turnaround-Phase bei der Grossbank Ende 2018 ausläuft, ist jedoch bei der Schweizer Universalbank der grosse Wurf wieder denkbar. Das gilt auch in Sachen Digitalisierung, wo etwa Fintechs übernommen werden könnten.

Weiter muss Bridge Haux vordenken, was die digitale Transformation für das Retailgeschäft mit seinen Filialen und für die Vermögensverwaltung in der Schweiz bedeutet. Gut 70 Prozent der CS-Privatkunden nutzen Online-Banking. Bei den Geschäftskunden sind es nach eigenen Angaben schon 100 Prozent.

Gewachsene Systeme

Dies sind zuweilen hoch politische Themen – die es obendrein mit den Realitäten bei der CS Schweiz zu vereinen gilt. Ausschlaggebend für jede Digitalisierung ist die hauseigene IT. Bei der CS sind dies oftmals gewachsene Systeme mit Teils langer Geschichte. Damit ergeben sich Fragen der Kompatibilität mit neuen Angeboten, die sich bei brandneuen «Schnittstellen»-Banken in der Regel nicht stellen.

Und: nicht alles, was machbar ist, ist erwünscht. So tönte Chef Gottstein kürzlich in einem Interview an, es werde in Zukunft vor allem darum gehen, wie die Bank «sich ertragsseitig verbessern und gleichzeitig die Kosten im Griff behalten» könne.

Für die Digitalchefin zeichnet sich also eine Gratwanderung zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei der CS Schweiz ab. Immerhin: Seit ihrem Antritt 2016 hat Bridge Haux gezeigt, dass sie mit vorhandenen Mitteln Resultate zu erzielen vermag. Vielleicht wird ihr gerade diese Fähigkeit in ihrer neuen Position besonders zugute kommen.

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