Die US-Justiz hat einen venezolanischen Milliardär in einer Schmiergeld-Affäre angeklagt. Er gilt als Kunde eines inzwischen inhaftierten ehemaligen Julius-Bär-Bankers.

Das amerikanische Justizministerium Department of Justice (DoJ) macht in der Schmiergeld-Affäre um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA vorwärts: Wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht, hat sie Raúl Gorrín im Komplex wegen Geldwäscherei angeklagt. Der 50-jährige Milliardär und Besitzer des Medienunternehmens Globovision wohnt im US-Bundesstaat Florida und pflegt offenbar beste Beziehungen zur Politik in Venezuela.

Gorrín gilt zudem als Ex-Kunde des früheren Julius-Bär-Bankers Matthias Krull. Dieser legte vergangenen August in Miami ein Geständnis ab, Mitglied eines grossen Geldwäscherei-Rings gewesen zu sein, der insgesamt 1,2 Milliarden Dollar an PDSVA-Schmiergeld gewaschen haben soll. Letzten Oktober wurde Krull in den Staaten zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Lateinamerika-Strategie überarbeitet

Die Zürcher Privatbank Julius Bär sagte damals, sie sei nicht Gegenstand des Verfahrens gewesen. Die Geldwäscherei-Affäre hat das Institut aber mit bewogen, die Lateinamerika-Strategie zu überarbeiten. Die Zürcher Bank soll Korruptionsgelder von südamerikanischen Fifa-Funktionären angenommen haben und ist auch im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras genannt worden.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) führt derzeit ein Enforcement-Verfahren gegen Julius Bär.

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