Zusammenlegen, entschlacken: Das passt auch zu Ermottis Strategie der «evolutionären» Veränderung des Unternehmens. Ob dies aber ausreicht, um den rund 30 Prozent unter Buchwert notierenden Aktienkurs des Unternehmens zu beflügeln, muss sich noch zeigen. Auf die Umbaupläne in der Investmentbank hat die Börse am Donnerstag jedenfalls positiv reagiert.

Die seit 2012 als Zulieferer der Vermögensverwaltung funktionierende UBS-Investmentbank ist manchen Investoren allerdings ein Dorn im Auge. Sie rechnen sich aus, dass das Kerngeschäft ohne das kapitalintensive Anhängsel mehr Wert entfalten könnte. Nicht von ungefähr pochten aktivistische Aktionäre wie Knight Vinke auf eine Abspaltung des Investmentbanking bei der UBS.

Tatsächlich ist das Investmentbanking auch bei der UBS kostenintensiv und mit einem Aufwand-Ertrags-Verhältnis (CIR) von zuletzt 79 Prozent die «teuerste» Division der Bank (das Global Wealth Management steht mit einer CIR von 78,1 Prozent allerdings nur wenig besser da). Ebenfalls dürfen Kritiker des Geschäfts auf den im zweiten Quartal um einen Fünftel tieferen Vorsteuergewinn hinweisen (siehe Grafik unten).

UBSIB Grafik 500

Gut geöltes Getriebe

Dem lässt sich entgegnen, dass die Investmentbank in der jüngeren Vergangenheit teils glänzende Resultate lieferte und im Handel mit Aktien und Devisen zu den Marktführern zählt. Dies, während in der Firmenberatung immer wieder prominente Deals an Land gezogen werden konnten.

Eine Zusammenlegung der einzelnen Geschäftsbereiche mag nun mehr Effizienz versprechen, birgt aber die Gefahr, ein gut geöltes Getriebe ins Stottern zu bringen. Dann nämlich, wenn jeder um seinen Job fürchtet und interne Restrukturierungen zulasten des Tagesgeschäfts gehen.

Wie schon in der globalen Vermögensverwaltung wird dieses Risiko offenbar der Aussicht auf Effizienzgewinn und auf ein kompakteres Angebot untergeordnet – die Evolution der UBS schreitet fort. Wobei im Investmentbanking zumindest mittelfristig auch ein «revolutionäres» Ende denkbar wäre.

Geheimtreffen im Mailand

So wurde unlängst ruchbar, dass die Finanzchefs der UBS und der Deutschen Bank vergangenen Juni in Mailand zusammengekommen waren, um einen Zusammenschluss im Investmentbanking zu prüfen. Dabei hätte die UBS den Aktienhandel der Deutschen Bank zu sich geholt und dafür ihre Derivate- und Anleihentransaktionen über die deutsche Partnerin laufen lassen.

Mit der Fusion hätten die beiden Häuser der inzwischen übermächtigen amerikanischen Investmentbanken Paroli bieten wollen. Die Gespräche scheiterten dann offenbar an Fragen wie der Kapitalisierung. Aber wer weiss, ob die Investmentbank-Chefs Novelli und Karofsky mit dem Umbau nicht auch gleich eine Braut aufhübschen.

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