Mit André Helfenstein hat die Credit Suisse einen erfahrenen Manager zum Schweiz-Chef befördert. Im Unterschied zu seinem Vorgänger Thomas Gottstein lernte dieser das Geschäft allerdings zuerst von der theoretischen Seite kennen. 

André Helfenstein, der künftige Chef der Credit Suisse (CS) Schweiz, hat in zwölf Jahren bei der Bank Erfahrung im Geschäft mit Privatkunden ebenso gesammelt, wie im Umgang mit Firmen und Institutionellen. Im Unterschied zu seinem Vorgänger Thomas Gottstein, dem neuen CEO der CS, hat sich Helfenstein seine Sporen allerdings nicht als Investmentbanker verdient, sondern als Berater.

Nach dem Studium an der Universität St. Gallen verbrachte er einige Jahre bei einem KMU, bevor er als Berater zur Boston Consulting Group wechselte. Er brachte es zum Partner und Verantwortlichen für die Finanzindustrie, bevor er 2007 zur Schweizer Grossbank wechselte. 

Rechtzeitig aufgestiegen

Dort hatte er im weltweiten Private Banking unter Hans-Ulrich Meister vorerst eine Stabsfunktion, bevor er als Leiter Privatkunden in der Region Zürich 2010 an die Front wechselte. Den Durchbruch schaffte Helfenstein 2015, als er das Geschäft mit Corporate & Institutional Clients von Barend Fruitof übernehmen konnte und damit Chef von 1'800 Leuten wurde. 

In der Position war er bereits, als Gottstein als Schweiz-Chef unter Tidjane Thiam das Geschäft im Heimmarkt umzubauen begann. Indem dieser das Firmenkundengeschäft mit der Investmentbank zusammenlegte, wurde Helfensteins Verantwortungsbereich allerdings vorerst wieder kleiner. 

Viele Aufsteiger

Offenbar bewies er sich aber im Geschäft mit institutionellen Kunden, Drittbanken und externen Vermögensverwaltern, sodass er nun mit der Beförderung in die Geschäftsleitung belohnt wurde. Dass er innerhalb eines knappen Jahres der sechste Neuzugang in der zwölfköpfigen Konzernleitung ist, weist auf die enormen Verwerfungen bei der Bank in jüngster Vergangenheit hin. 

Helfenstein erbt von seinem Vorgänger einen Umbau auf nationaler Stufe, welcher in den nächsten Monaten ebenfalls noch zu tun geben dürfte. Nachdem Gottstein die CS Schweiz mit einem harten Sparkurs zum wichtigsten Gewinntreiber der Bank gemacht hat, muss sein Nachfolger nun für Wachstum sorgen. 

Hart umkämpfte Kunden

Um der immer stärker werdenden Konkurrenz durch Fintech-Unternehmen die Stirn bieten zu können, investiert die Bank hierzulande mehrere hundert Millionen. Gegenüber der wichtigsten Konkurrentin UBS scheint sie dabei zwar einen Vorsprung zu haben, die Schweizer Bankkunden sind allerdings hart umkämpft. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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