Der Crash traditioneller Anlagen bietet eine Chance für die Verbreitung von digitalen Assets. Die etablierten Schweizer Krypofirmen achten nun aber besonders auf die Bodenhaftung.

«Das nennt ihr Kursschwankungen?»: So lautet der Tenor der Krypto-Trader angesichts der aktuellen Börsenverwerfungen, die zum Wochenauftakt Milliarden Buchwert vernichteten und in New York gar zu einem zeitweiligen Handelsstopp führten.

Tatsächlich sind sich die Investoren in digitale Token und Coins Verwerfungen gewohnt – in der phänomenalen Hausse im Jahr 2017 kletterte die wichtigste Kryptowährung Bitcoin auf über 20'000 Dollar, nur um im «Kryptowinter» von 2018 von der Klippe zu stürzen. Während der letzten zwölf Monate pendelte die Digitaldevise nun zwischen knapp 13'800 und gut 3'800 Dollar.

Initialer Schock

Da sind die knapp 8 Prozent, welche der Bitcoin innert Wochenfrist nachgab, beinahe vernachlässigbar.

«Wir sind nicht diejenigen, die sich heute über die Volatilität beklagen», zitierte das Branchenportal «Coindesk» einen Händler von Kryptowährungen. Prominenten Schweizer Kryptoakteure bewahren ebenfalls einen kühlen Kopf: Nach dem initialen Schock, der auch die Kryptomärkte getroffen habe, werde sich nun zeigen, ob die historische Unkorreliertheit zu anderen Anlageklassen bestätigt wird, sagt Mathias Imbach (Bild unten) zu finews.ch.

Laut dem Mitgründer der in der Schweiz und Singapur tätigen Kryptobank erhalte Sygnum laufend neue Anfragen, auch in den letzten Tagen. «Wir onboarden kontinuierlich neue Kunden», berichtet Imbach.

Imbach 500

Rege Aktivitäten

Rege Aktivitäten beobachtet auch Bitcoin Suisse; der grösste Krypto-Broker des Landes erwartet den Erhalt der Banklizenz im laufenden Jahr. In den letzten zehn Tagen hat dort der Handel nach eigenen Angaben markant angezogen, wobei die Kauf-Order mit 81 Prozent klar überwogen haben. «Wir erkennen eine zunehmende Nachfrage nach Bitcoin, die Kunden nutzen die aktuellen Preise zum Einstieg in den Markt», sagt dort der Krypto-Analyst Raffael Huber.

Nichtsdestotrotz steht in den nächsten Monaten einiges auf dem Spiel für die Akteure. Einerseits muss sich weisen, ob digitale Assets in Krisenlagen zum sicheren Hafen für Investoren taugen – und zweitens steht die Frage im Raum, ob die Wachstumspläne der Anbieter angesichts von Epidemie- und Rezessionsängsten noch abheben.

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