Einer der bekanntesten Investmentbanker der Schweiz, Marco Illy, hat eine neue Berufung gefunden. Mitten in der Coronakrise hat er eine Firma gegründet, die im Handel mit Medizinalgütern tätig ist.

Den Top-Posten bei der Grossbank UBS verpasste er knapp, nun ist er sein eigener Chef geworden: Marco Illy hat vergangenen April eine Firma gegründet. The Medical Supply Company of Switzerland (MSCS) konzentriert sich gemäss Handelsregister auf den Grosshandel mit pharmazeutischen, medizinischen und orthopädischen Erzeugnissen.

Auf der Webseite des Unternehmens wird schnell klar, was damit gemeint ist: Atemschutzmasken, Latexhandschuhe, Test-Kits, Beatmungsgeräte. Illy ist Präsident und Geschäftsführer zugleich.

Produktion in Asien

Domiziliert ist MSCS im Walliser Winterferienort Verbier. Von dort aus will das Unternehmen medizinische Produkte nach Schweizer Qualität an Länder und Organisationen weltweit liefern. Produziert werden sollen die Güter in Asien. Dank einem Joint-Venture mit einer Handelsgesellschaft in Asien verspricht MSCS, Kunden schnell und in grossem Umfang mit kostengünstigen Produkten beliefern zu können.

Zuvor war es still geworden um Illy, der eine lange und distinguierte Karriere bei der Credit Suisse (CS) hinters sich hat. Wie finews.ch exklusiv berichtete, wurde Illy im Herbst 2018 bei der Schweizer Grossbank CS fristlos entlassen, weil er – in bereits gekündigtem Arbeitsverhältnis – gegen gewisse Konkurrenzklauseln verstossen haben und seinem neuen Arbeitgeber, der Grossbank UBS, Kunden zugeschanzt haben soll.

Interesse an Privatbank?

Daraufhin trat er auch den Posten bei der UBS nicht mehr an. Dort hätte Illy Chef der Schweizer Investmentbank werden sollen. Letzten Juli berichtete finews.ch, Illy liebäugle mit der Privatbank Banque Degroof Petercam (Suisse) in Genf. Doch wie sich nun zeigt, scheint er seine Interessen in andere Bereiche verlagert zu haben.

 

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