Die Geschäfte der Schweizer Privatbank EFG International haben sich nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine etwas erholt. Im April normalisierte sich der Zufluss an Kundengeldern.

Die Privatbank EFG International blickt auf ein schwieriges erstes Quartal 2022 zurück, aus dem ein Rückgang der verwalteten Vermögen resultierte, wie die Firma in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. Diese Schlüsselzahl reduzierte sich von 172 Milliarden Franken Ende 2021 auf 166,7 Milliarden Franken Ende März, wobei die negative Marktperformance mit 6,9 Milliarden Franken zu Buche schlug.

Unsicherheit und Volatilität

Dabei beobachtete die Bank primär im zweiten Teil des vergangenen Februar und im März eine Reduktion von Risiken von Kundenseite in den meisten Märkten, was den Zufluss von Neugeldern beeinträchtigte. Im April hingegen normalisierte sich das Wachstum der Kundengelder wieder, wie die EFG bemerkte. Somit erzielte die Bank einen annualisiertes Wachstum der Neugelder von mehr als 2 Prozent.

Die EFG erzielte unter dem Strich ein «solides» operatives Resultat in den ersten drei Monaten, ungefähr auf Vorjahresniveau, wie die Bank weiter schreibt. Die Ertragslage war geprägt von Unsicherheit und Volatilität an den Märkten, was zu weniger Handelsaktivitäten auf Kundenseite führte und deshalb zu tieferen Brokerage Erträgen.

EFG ohne Präsenz in Russland

Die Zinswende dürfte in den kommenden Quartalen zu einer besseren Ertragslage führen, auch wenn die EFG im ersten Quartal hierbei erst den Anfang von einer positiven Wende sieht.

Die EFG verfügt in den Krisengebieten in der Ukraine, Russland und Weissrussland über keine physische Präsenz und hat nur marginale Exposure im Kreditwesen, wie sie schreibt. Gelder von russischen Bürgern, die in Russland domiziliert sind, entsprechen in etwa 2 Prozent der verwalteten Vermögen. Die Bank nimmt keine weitere Gelder von Russen in Russland entgegen.

Boris Collardi steigt bei der EFG ein

Wie zudem bekannt wurde, steigt der frühere Julius-Bär-Chef und spätere Pictet-Partner Boris Collardi bei der EFG ein und beteiligt sich mit 3,6 Prozent an der Schweizer Privatbank EFG International, wie das Institut im weiteren mitteilte.

Mit seiner Beteiligung wird der bekannte Banker auch Einsitz im Verwaltungsrat der Privatbank nehmen, wie weiter zu erfahren war. Dazu soll eine ausserordentliche Generalversammlung durchgeführt werden – sobald alle regulatorischen Auflagen erfüllt sind. 

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