Die grösste Schweizer Online-Bank hat den Bärenmarkt im ersten Semester zu spüren bekommen. An den diversen Grossprojekten hält Swissquote aber unbeirrt fest.

Swissquote hat im ersten Semester 2022 einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten. Wie die in der Waadt beheimatete Online-Bank am Mittwoch vermeldete, kam der Reingewinn mit 77,1 Millionen Franken rund einen Drittel unter dem Vorjahreswert zu liegen.

Das Umfeld im vergangene Halbjahr unterscheide sich radikal von demjenigen der Vorjahresperiode, stellte das Institut fest; die Kunden im Handelsgeschäft seien vorsichtiger vorgegangen, hätten aber an ihren Anlagen festgehalten.

5 Milliarden Franken Neugeld

Dennoch konnte Swissquote 34’000 Neukonten eröffnen (davon 8’000 infolge der abgeschlossenen Übernahme der Keytrade Bank Luxembourg) und 5 Milliarden Franken Neugeld verbuchen. Das Kundenvermögen kam bei 51,8 Milliarden Franken zu liegen, wie es weiter hiess. Das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei den Einkünften hat der Bärenmarkt an den Börsen allerdings Spuren hinterlassen; der Nettoertrag ging um 24,4 Prozent zurück. Im Krypto-Bereich, wo die Online-Bank ein grosses Rad dreht, fiel er gar um mehr als 69 Prozent. Per Ende September wird Swissquote trotzdem eine eigene Krypto-Börse lancieren – eigentlich wäre dies schon für das erste Semester geplant gewesen.

Das Institut will in diesem Zusammenhang ein eigenes zentralisiertes Auftragsbuch betreiben, sodass die Kunden untereinander handeln können.

Noch mehr «Yuhser»

Die Banking-App Yuh, welche Swissquote im Mai 2021 gemeinsam mit der Postbank Postfinance gestartet hat, verzeichnet nach Angaben der Online-Bank inzwischen 75’000 Nutzer. Im Verlauf des Jahres sollen gemäss Plan E-Rechnungen und ein Angebot für das Säule-3a-Sparen hinzukommen.

Das anhaltend unsichere Umfeld trage dazu bei, dass Swissquote nach wie vor eine vorsichtige Haltung einnehme, wie es am Mittwoch weiter hiess. Dies insbesondere in Bezug auf die Dauer des Abschwungs im Krypto-Markt. Für das Gesamtjahr geht das Institut von einem Vorsteuergewinn von rund 190 Millionen Franken aus.

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