Die Saudi National Bank unterstützt die Reorganisation bei der Credit Suisse als grösste Aktionärin. Sie will aber vorerst nicht mehr Geld in die Bank pumpen.

Die Saudi National Bank (SNB) wird nach ihrem Einstieg bei der Credit Suisse fast 10 Prozent des Aktienkapitals halten und damit zu einem der grössten Eigner der Schweizer Grossbank. Damit soll fürs Erste aber genug sein. Wie SNB-Verwaltungsratspräsident Ammar Al Khudairy in einem Interview mit Bloomberg TV sagte, komme zusätzliches Eigenkapital vorerst nicht in Frage.

Bloss taktischer Aktionär

Al Khudairy zeigte sich optimistisch, dass die CS auf eigenständiger Basis sehr interessante Wertzuwächse erzielen werde, wenn sie den Sanierungsplan umsetze. «Uns gefällt, wo wir uns mit 9,9 Prozent befinden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir nicht daran interessiert, von einem taktischen Aktionär in eine andere Kategorie zu wechseln, was unsere Beziehung zur Credit Suisse betrifft.»

Für die Saudi National Bank, die zu 37 Prozent dem Staatsfonds des Königreichs gehört, ist das Geschäft im Wert von maximal 1,5 Milliarden Dollar die erste grosse internationale Akquisition. Die SNB stemme dies aus eigenen Barmitteln, sagte Al Khudairy, und werde möglicherweise auch andere Möglichkeiten im Ausland prüfen.

Zum Gefallen des Kronprinzen

Die Bankspitze ist gemäss dem Interview offen für alle Geschäfte, wenn sie opportunistisch und wenn wirtschaftlich sinnvoll seien. Der Kauf einer weiteren europäischen Bank oder etwas Ähnliches sei im Moment jedoch nicht geplant.

Die Investition setzt auch den Plan von Kronprinz Mohammed Bin Salman in Gang, die grössten Unternehmen Saudi-Arabiens zu ermutigen, weltweit zu expandieren, das Profil des Königreichs als ernsthafter Investor zu schärfen und seine Wirtschaft zu diversifizieren.

Gemeinsam im Königreich aktiv

Die SNB ist vor weniger als einem Jahr durch eine 15-Milliarden-Dollar-Fusion entstanden. Sie wird die Investition nutzen, um ihr Vermögensverwaltungs- und Investmentbanking-Geschäft innerhalb des Königreichs und weltweit auszubauen, und prüfen, wie die beiden Unternehmen gemeinsame Initiativen im Königreich entwickeln können, erklärte Al Khudairy.

Als Einzelinvestition habe der Einstieg bei der CS für drei bis fünf Jahre ein hervorragendes Renditepotenzial. Darüber hinaus könnten sich einige Möglichkeiten ergeben, die für den Heimmarkt relevant seien.

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