Zwei ehemalige Profisportler streifen sich nach Jahrzehnten bei der Credit Suisse ein neues Trikot über. Sie treten in die Dienste der Privatbank Julius Bär.

Auch Julius Bär hält die Türen offen für Finanzexperten, welche die kriselnde Credit Suisse (CS) verlassen. Wie die Zürcher Privatbank am Montag vermeldete, ist dort per 1. Januar Josef «Sepp» Zellweger (Bild oben und unten) angetreten, um einen Bereich für die Beratung von gemeinnützigen Stiftungen in der Schweiz aufzubauen.

Zellweger 500

(Bild: Julius Bär)

Gleich auch neue Bereich geschaffen

Er rapportiert dabei an Claude Lüthi (Bild unten), der ebenfalls neu zu den «Bären» gestossen ist und Anfang Januar im Schweizer Private Banking die Leitung des neu geschaffenen Teilmarkts für die Regionen Aargau und Solothurn übernimmt.

Beide Kader sind Veteranen der CS. Lüthi war seit dem Jahr 2002 in verschiedenen Fach- und Führungspositionen im Privatkundengeschäft tätig. Die letzten sechs Jahre wirkte er als Leiter der Region Zürich Nord im Private Banking. Zellweger seinerseits hat seit 1993 für die zweitgrösste Schweizer Privatbank gearbeitet, zuletzt während sechs Jahren als Leiter Partnerships, Foundations & Acquisitions.

Lüthi 500

(Bild: Julius Bär)

Hockey-Captain und bester Turner des Westens

Wie Julius Bär am Montag weiter mitteilte, sind gemeinsam mit ihnen noch mehrere Kundenberater für die beiden Teams zur Bank gestossen. Zur genauen Zahl und der Herkunft dieser Teammitglieder äusserte sich das Institut auf Anfrage nicht.

Mit Zellweger wie mit Lüthi gewinnt Julius Bär überdies zwei ehemalige Profisportler. Lüthi hatte als Flügelstürmer und Centre beim EHC Olten gespielt sowie den HC La Chaux-de-Fonds als Captain in der Profiliga angeführt. Zellweger war seinerseits gar an den an den Olympiaden 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul im Turnen für die Schweiz angetreten.

An den Weltmeisterschaften in Budapest im Jahr 1983 holte der St.Galler den Titel des «besten westlichen Turners». Nach Seoul konzentrierte sich Zellweger auf die zweite Karriere im Banking – bei der CS.

Einen Tag pro Woche für die CS

Der Bank war er schon früh verbunden gewesen, nachdem er als Student einen Tag pro Woche im Bereich Kommunikation und Sponsoring gearbeitet hatte. In den Nullerjahren war er dann bereits für den Stiftungs-Bereich des Instituts tätig, wo er mithalf, die schweizweit ersten holdingstrukturierten Stiftungen aufzusetzen. Für die CS war der Ex-Turner auch in Asien unterwegs; alles in allem eine Karriere wie aus dem Bilderbuch bei der Schweizer Grossbank.

Wie zuletzt diverse andere langjährige CS-Kader haben sich Zellweger und Lüthi zuletzt aber entschieden, den Sprung zur Konkurrenz zu wagen. Bei Julius Bär werden sie mit offenen Armen empfangen. «Ich bin überzeugt, dass sie dazu beitragen werden, unsere Kundschaft regional noch besser zu betreuen und unsere massgeschneiderten Dienstleistungen in der Schweiz weiterzuentwickeln», liess sich Schweiz-Chef Gilles Stuck in der Mitteilung zitieren.

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