Mitten im Bieterstreit um das Schweizer Fondshaus kommt es zu einem Wechsel in der Geschäftsleitung. Ein Ehemaliger von GAM springt in die Lücke.
Turbulent, turbulenter: Während der Angebotsprospekt für den Verkauf von GAM an die britische Konkurrentin Liontrust nun öffentlich ist, hat sich die Finanzchefin (CFO) Sally Orton entschieden, ihre Karriere ausserhalb des Unternehmens fortzusetzen.
Richard McNamara, der frühere Finanzchef, der im vergangenen Februar zum in Zürich beheimateten Fondshaus zurückkehrte, um den Verwaltungsrat zu unterstützen, hat sich bereit erklärt, die Aufgaben von Orton bis zum Abschluss der Transaktion zu übernehmen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hiess.
McNamara war von 2015 an CFO von GAM gewesen, hatte dann aber vergangenen August an seine damalige Stellvertreterin Orton übergeben.
Mit Nachdruck empfohlen
Ebenfalls wies GAM am Dienstag darauf hin, dass die Bieterin Liontrust den Angebotsprospekt für das öffentliche Umtauschangebot für alle sich im Publikum befindlichen GAM-Namenaktien auf ihrer Webseite veröffentlicht hat.
Der Verwaltungsrat von GAM empfiehlt den Aktionären «weiterhin mit Nachdruck», das Angebot von Liontrust anzunehmen. Die Angebotsfrist wird voraussichtlich am 28. Juni beginnen und am 25. Juli enden, wobei sich der gegenwärtige Verwaltungsrat von GAM und die Geschäftsleitung der Gruppe bereit erklären, ihre Aktien anzudienen. Bereits jetzt kann Liontrust auf rund 20 der Stimmrechte zählen.
Ausserordentliche Generalversammlung eingefordert
Das Endergebnis des Angebots wird derzeit für den August erwartet, und der Abschluss der Transaktion auf das vierte Quartal. Allerdings ist es einer Investoren-Allianz um den französischen Milliardär Xavier Niel gelungen, eine ausserordentliche Generalversammlung von GAM einzufordern. Dort sollen Mitglieder des Verwaltungsrats ausgewechselt werden – die Allianz hofft, so den Verkauf der Fondsfirma zu verhindern und stattdessen einen Turnaround aus eigener Kraft einzuleiten.
Die ausserordentliche Generalversammlung findet voraussichtlich um den 16. August herum statt.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.69%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.58%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.18%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.04%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.51%
