Dank einer Personaloffensive und mehreren Zinserhöhungen konnte die Zürcher Bankengruppe Julius Bär ihr Halbjahresergebnis 2023 deutlich steigern. Dem Finanzinstitut flossen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres mehr als 7 Milliarden Franken an Neugeld zu. Fast 60 neue Kundenberaterinnen und -berater stiessen seit Anfang 2023 zum Unternehmen.

Die Zürcher Bank Julius Bär konnte im ersten Halbjahr 2023 ihren Gewinn um 18 Prozent auf 532 Millionen Franken steigern, wie das Institut am Montag mitteilte. Der Wert entspricht den Analystenerwartungen. Dabei kamen der Bank vor allem zwei Faktoren zugute: erstens der positive Effekt der Zinserhöhungen, zweitens die Anstellung von zusätzlichen Kundenberaterinnen und -berater. Dabei dürfte Julius Bär wohl auch auf das Reservoir von Credit-Suisse-Mitarbeitenden zurückgegriffen haben.

Unter diesen Prämissen stieg die Anzahl der Kundenberatenden im Jahresverlauf um 57 Vollzeitarbeitskräfte (netto) auf 1'305 an. Das wiederum führte zu einer Erhöhung der verwalteten Vermögen um 4 Prozent auf 441 Milliarden Franken. Das Netto-Neugeld belief sich dabei auf 7,1 Milliarden Franken, wie weiter zu erfahren war. Julius Bär verdiente auf den verwalteten Vermögen wieder deutlich mehr als im Vorjahr: Die Bruttomarge belief sich auf 93 Basispunkte nach 81 Basispunkten im gleichen Vorjahressemester.

Komplexes Umfeld

«Ein komplexes Umfeld hat uns nicht daran gehindert, einen starken Start in den aktuellen Strategiezyklus zu verzeichnen – im Gegenteil, wir konnten die Skalierung in unseren Schlüsselmärkten sogar taktisch beschleunigen», kommentierte Julius-Bär-CEO Philipp Rickenbacher die Ergebnisse.

Der Betriebsertrag nahm gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent zu, wobei der positive Effekt von höheren Zinsen einen Rückgang des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mehr als kompensierte.

Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells

«In der ersten Hälfte 2023 waren die Kunden- und die Marktstimmung von zahlreichen Unsicherheiten geprägt. Dennoch vermochte Julius Bär erneut die Attraktivität für Kunden und als Arbeitgeber unter Beweis zu stellen. Darin zeigt sich die erwiesene Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells, das sich durch eine klare Fokussierung auf die Vermögensverwaltung, eine vorausschauende Bewirtschaftung unserer finanziellen Ressourcen und eine konsequente strategische Ausrichtung auszeichnet», sagte Rickenbacher weiter. 

Die adjustierte Cost/Income Ratio (ohne adjustierte Rückstellungen und Verluste) verbesserte sich auf 65 Prozent gegenüber 67 Prozent in der Vorjahresperiode.

Grösser Fokus auf die Gewinnung von Top-Talenten

Die im Strategiezyklus 2020 – 2022 erreichte erfolgreiche Wende bei der Kosteneffizienz schaffte Raum, um in diesem Zyklus Investitionen in Wachstum zu finanzieren. Wie im Strategie-Update vom Mai 2022 angekündigt, soll ein grösserer Fokus auf die Gewinnung von Top-Talenten zur Skalierung der Präsenz der Gruppe in den Schlüsselmärkten sowie auf Investitionen in Technologie und Innovation gelegt werden, wie die Bank weiter mitteilte.

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