An der Wall Street beginnt die Berichtssaison. Am Freitag schauen die Anleger vor allem auf die Grossbank J.P. Morgan. Wie hat sich die Branche angesichts steigender Zinsen geschlagen?

Die US-Grossbank J.P. Morgan eröffnet am Freitag die Berichtssaison an der Wall Street. Vor Börseneröffnung legt sie ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vor. Die Gewinnsaison an den US-Börsen wird wie immer von den Grossbanken eröffnet. Auch Wells Fargo und Citi rapportieren ihre Resultate vor dem Wochenende, ebenso der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock.

Als grösste Bank der USA war J.P. Morgan der grösste Gewinner der Bankenkrise im Frühjahr. Das Kredithaus übernahm das angeschlagene Finanzinstitut First Republic zu einem günstigen Preis. Analysten gehen davon aus, dass sich die nach Vermögenswerten führende US-Grossbank im dritten Quartal gut geschlagen hat.

Bankenkrise ausgestanden?

Sie erwarten laut Refinitiv für das dritte Quartal einen Gewinn pro Aktie von 3.90 Dollar. Die bisherigen Ergebnisse der Bank in diesem Jahr deuten darauf hin, dass sie diese Erwartungen erfüllen kann, was einen vielversprechenden Start in die Berichtssaison bedeuten könnte.

Bei der Präsentation der Gewinnzahlen werden die Anleger genau auf die Kommentare von CEO Jamie Dimon zu Konjunktur, Zinsen und Inflation achten. Nicht zuletzt werden Analysten gespannt sein, was der Topmanager zum Bankensektor zu sagen hat.

Ist die Regionalbankenkrise vom Frühjahr wirklich vorbei? Bankaktien haben im vergangenen Monat Federn lassen müssen, nachdem die US-Notenbank signalisiert hatte, dass sie die Zinsen länger als erwartet hoch halten wird, um die Inflation zu bekämpfen.

US-Bondmarkt unter Druck

Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen, ein wichtiger Indikator für die langfristigen Zinsen, ist im dritten Quartal stark gestiegen. Die höheren Zinsen treffen die Banken in mehrfacher Hinsicht. Unter anderem dämpfen sie die Nachfrage nach Hypotheken und Unternehmenskrediten. Steigende Renditen bedeuten auch, dass die Anleihen an Wert verlieren, was zu unrealisierten Verlusten führt, die das Eigenkapital belasten.

Generell ist die beginnende Berichtssaison eine Bewährungsprobe für den US-Aktienmarkt. Die Erwartungen der Anleger an die Unternehmensgewinne im ersten Halbjahr waren nicht allzu hoch. Die Messlatte für das zweite Halbjahr liegt nun höher. Der US-Leitindex S&P-500 hat derweil seit Ende Juli deutlich nachgegeben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.01%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel