Zuger Kantonalbank profitiert von Sondereffekt

Als eine der ersten Institute dieser Gattung hat die Zuger Kantonalbank ihren Halbjahresabschluss vorgelegt. Unter dem Strich resultiert gemäss der Mitteilung vom Dienstag für das erste Semester 2025 ein Gewinn von 70,9 Millionen Franken, ein Plus von 18,3 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

Im Zinsgeschäft erwirtschafteten die Zuger einen Nettoerfolg von 108 Millionen Franken (+7,2 Prozent), führen aber zugleich auf den erhöhten Margendruck im Passivzinsgeschäft im ersten Halbjahr ins Feld. Allerdings weist die Bank auf einen Sondereffekt eines einmaligen Ertrags von 8,7 Millionen Franken hin. Ohne ihn sähen die Zahlen im Zinsgeschäft nicht ganz so überzeugend aus. Weder bei den Kundeneinlagen (12,9 Milliarden Franken) noch den Kundenausleihungen (15,6 Milliarden, davon 14,7 Milliarden Hypotheken) gab es nennenswerte Veränderungen. 

Performance und Neugeld: Halbe halbe

Im Kommissions- und Handelsgeschäft stieg der Erfolg ganz ohne Sondereffekt um 11,2 Prozent auf 46,2 Millionen Franken. Haupttreiber war dabei das Wertschriften- und Anlagegeschäft, das im ersten Semester auf 32,6 Mio. Franken (+14,9 Prozent) zulegte. Die verwalteten Vermögen (im Jargon der Zuger Kantonalbank «die betreuten Depotvermögen») stiegen gegenüber Ende 2024 um 0,8 Mrd. Franken auf 20,1 Mrd. Franken zu, «wovon rund die Hälfte aus der Marktperformance resultiert» (und folglich 0,4 Milliarden Neugeld darstellt). Der Handelserfolg betrug dank dem regen Devisengeschäft 9,9 Mio. Franken und lag damit 16,7 Prozent über dem Vorjahreswert.

Der Geschäftsertrag erreicht damit im ersten Halbjahr 2025 168 Millionen Franken, ein Plus von 9 Prozent.

Gebremstes Kostenwachstum

Auch der Geschäftsaufwand ist gewachsen. Er beträgt 71,2 Mio. Franken und liegt damit 3,6 Prozent über dem Vorjahr. Der Sachaufwand (24,2 Millionen Franken) legte mit 4,3 Prozent etwas stärker zu als der Personalaufwand (45,4 Millionen) mit 3,4 Prozent. Dabei machen sich «volumenbedingte Mehrkosten für IT-Services und Finanzinformationen» bzw. der nachgelagerte Effekt des Personalaufbaus im Jahr 2024» bemerkbar.

Die Kantonalbank hält aber fest, dass sie damit nach drei Jahren der Expansion wieder ein tieferes Kostenwachstum ausweise. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis beträgt 42,2 Prozent, eine Verbesserung um 1,6 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresperiode. Mit 4,1 Prozent fällt das Wachstum der Bilanzsumme (19,7 Milliarden Franken) stattlich aus.

«Vorsichtig optimistisch»

Hanspeter Rhyner, CEO der Zuger Kantonalbank, kommentiert das Ergebnis: «Internationale Handelskonflikte und eine insgesamt gedämpfte globale Konjunktur führten zu einer erhöhten Marktvolatilität und einem verhaltenen Wachstum. Dennoch konnten wir die Erträge steigern und unsere Marktposition stärken. Der Geschäftserfolg – als Mass für die operative Leistung – stieg im ersten Semester auf 82,4 Mio. Franken, was einem Zuwachs von 16,9 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.»

Für das zweite Semester ist die Zuger Kantonalbank «vorsichtig optimistisch». «Dank ihrer soliden Positionierung sieht sich die Bank in der Lage, auch in einem schwierigen Umfeld das Geschäftsjahr 2025 mit einem leicht höheren Ergebnis als im Vorjahr abzuschliessen.»