Millionen-Abschreiber bei der BLKB: Wie konnte es dazu kommen?
Weshalb musste die Basellandschaftliche Kantonalbank einen massiven Wertverlust verbuchen? Warum kam die Bankenspitze erst so spät in Bewegung? Und war die Gründung einer Tochterbank in Zürich ein teurer Irrweg? Im neuen BoardTalk mit Headhunter Reto Jauch sprechen wir über Führungsversagen, Reputationsrisiken und die Herausforderungen der Nachfolgeregelung.
Heftiges Beben bei der BLKB, der Basellandschaftlichen Kantonalbank: Sowohl Bankratspräsident Thomas Schneider als auch CEO John Häfelfinger nahmen den Hut. Grund dafür ist der 105 Millionen Franken-Abschreiber bei der Tochtergesellschaft Radicant.
Schneider wie Häfelfinger sind letztlich früher zurückgetreten, als sie eigentlich wollten: Ursprünglich hatten sie ihren Abschied für kommendes Jahr vorgesehen. Für Headhunter Reto Jauch ist klar: «Der öffentliche Druck ist zu gross geworden, deshalb haben sich die Dinge schneller bewegt», sagt er in der neusten Folge des BoardTalk, des Podcasts von finews.ch. «Die politische und wirtschaftliche Dimensionen sind in solch einem Case immer schwierig unter einen Hut zu bringen», betont er. In solchen Fällen herrsche politisch immer eine gewisse Willkür.
Doch wie konnte es soweit kommen? Muss man von einem strukturellen Führungsversagen sprechen? Reto Jauch ist zurückhaltend mit einem Urteil. Dazu sei es derzeit noch zu früh. Es gelte die innere Untersuchung abzuwarten. Dass die Ergebnisse bereits Ende August vorliegen sollen, verblüfft Jauch: «Der Zeithorizont ist schon kurz», sagt er. Allerdings sei auch mit einer Untersuchung seitens der Finma zu rechnen.
Entscheidend ist laut Jauch nicht nur die Frage des Betrages, sondern ob ein systematischesVersagen oder ein Einzelentscheid zu diesem hohen Abschreiber geführt hat. «Aufgrund der Eignerstruktur müsste man eigentlich davon ausgehen, dass die BLKB eher vorsichtig agiert», sagt Jauch.
Mehr dazu im Podcast von finews.ch.
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