Zürcher Bankenverband wirft sich für die UBS in die Bresche

Die künftige Ausgestaltung der Bankenregulierung geht dem Zürcher Bankenverband zu weit. «Mit dem aktuellen Massnahmen-Strauss droht den Schweizer Banken eine Überregulierung. Das schwächt die Stabilität des Bankenplatzes, statt sie zu stärken, sagt Verbands-Geschäftsführer Christian Bretscher.

Die Eckwerte der Revision der Eigenmittelverordnung ERV müssten den Grundsätzen einer zielgerichteten, verhältnismässigen und international abgestimmten Regulierung gerecht werden, lautet die Forderung. «In seiner aktuellen Ausgestaltung halten wir das Massnahmenpaket jedoch sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich seines Anwendungsbereichs für überdimensioniert», schreibt der Verband.

Gehen über internationale Standards hinaus

Bretscher betont, dass Kapitalvorgaben, die deutlich über internationale Standards hinausgehen, die Wettbewerbsfähigkeit gefährden und über steigende Kosten die Kundinnen und Kunden treffen werden. «Was es braucht, ist ein sorgfältig abgestimmtes Gesamtpaket mit massvollen, konsequent auf die Behebung der bestehenden Mängel ausgerichteten Korrekturen, nicht eine generelle Einengung für alle Banken.»

Damit folgt der Verband der Argumentationslinie der UBS in der Frage der Regulierung. Diese hatte den Mehrbedarf an Eigenkapital auf rund 42 Milliarden Dollar beziffert. Die Pläne des Bundesrats würden in keinster Weise den internationalen Standards entsprechen, oder die Finanzstärke der UBS anerkennen, hatte sich CEO Sergio Ermotti beklagt.

Dem Zürcher Bankenverband gehören 39 Banken und vier Versicherungen als assoziierte Mitglieder im Wirtschaftsraum Zürich an, die zusammen rund 40'000 Mitarbeitende in der Region beschäftigen. Präsident ist Patrick Müller von der UBS.